DIVI-Präsident kritisiert Verhalten privater Krankenhausträger in Coronakrise

Eschweiler – Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, hat private Krankenhausträger dafür kritisiert, dass sie der Bitte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht sofort nachgekommen sind, planbare Leistungen zu verschieben.
Mitte März hatte Spahn die Krankenhäuser dazu aufgefordert, um mehr Kapazitäten für die Behandlung von COVID-19-Patienten zu bekommen. „Nach dem Aufruf haben private Krankenhausträger elektive Eingriffe sogar weiter nach oben geschraubt“, beanstandete Janssens gestern auf einem virtuellen Press Briefing des Science Media Center Germany.
Auch eine Vorbereitung darauf, elektive Leistungen zu verschieben, habe nicht stattgefunden. „Da hat man gesehen, dass es unterschiedliche Ansätze gab zwischen den Trägern“, sagte Janssens.
„Da war die Solidarität nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten.“ Nach der Coronakrise müsse man sich die Geschäftsmodelle privater Träger genauer ansehen.
„Krankenhäuser sind Teil der Daseinsvorsorge, gerade jetzt in der Krise“, betonte Janssens. Im Kreis Heinsberg hätten sich private Träger jedoch lange aus diesem Geschäft herausgehalten. „Das finde ich nicht gut“, so der DIVI-Präsident.
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