Ausland

Internationale Impfhilfen: Ärzte ohne Grenzen für neue Fördermodelle

  • Donnerstag, 30. November 2017

Berlin/Vientiane – Ein neues Fördermodell für die globale Impfallianz Gavi („Globale Allianz für Impfstoffe und Immuni­sierung“) fordert die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. „Die Förderungswürdigkeit eines Landes sollte auch auf Faktoren wie der Impfrate eines Landes und nicht nur auf wirtschaftlichen Kriterien beruhen.

Letztlich muss es um einen nachhaltigen Zugang der Länder zu Impfstoffen und allen voran um die Gesundheit von Kindern gehen“, sagte Nathalie Ernoult von der Medikamenten­kampagne von Ärzte ohne Grenzen anlässlich einer Gavi-Vorstandssitzung gestern und heute in Vientiane, Laos. Der Vorstand bespricht dort unter anderem, wie mit Ländern verfahren werden soll, die den Anspruch auf eine Unterstützung ihrer nationalen Impfprogramme über Gavi verlieren.

Bislang basiert die Möglichkeit einer Förderung auf der Höhe des Pro-Kopf-Einkom­mens eines Landes. Sobald das Bruttonationaleinkommen eines Landes pro Einwohner eine bestimmte Höhe erreicht, laufen die Gavi-Förderprogramme über einen Zeitraum von fünf Jahren aus.

Im Augenblick betrifft dies laut Ärzte ohne Grenzen acht Länder, unter anderem Indonesien, Honduras oder Guyana. Bis Ende 2020 werden laut der Hilfsorganisation voraussichtlich 20 Länder keinen Anspruch auf Unterstützung über Gavi mehr haben. 

Hintergrund des Vorgehens von Gavi ist, dass die Organisation von den betroffenen Ländern erwartet, dass diese ihre Impfprogramme zunehmend selbst finanzieren, wenn sie aufgrund ihres Pro-Kopf-Einkommens dazu in der Lage sind. Da dies aber offenbar nicht überall erfolgt, diskutieren die Gavi-Vorstandsmitglieder in Laos jetzt über individuell zugeschnittene Pläne für die jeweiligen Länder.

Die Impfallianz Gavi ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die sich für den verein­fachten Zugang zu Impfungen und die Stärkung von Gesundheitssystemen einsetzt. Hierzu werden nationale Impfprogramme gestärkt, neue Impfstoffe eingeführt und Finanzierungsmöglichkeiten etabliert.

hil

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