Internationale Organisationen fordern gerechtere Coronaimpfstoffverteilung

Washington – Die Spitzen von vier internationalen Organisationen haben zu einer „neuen Anstrengung“ für eine ausgeglichenere Coronaimpfstoffverteilung aufgerufen. „Mittlerweile ist vollkommen klar, dass es nicht zu einer breit abgestützten Erholung kommen wird, solange die Gesundheitskrise nicht beendet ist. In beiden Fällen spielt der Zugang zu Impfungen eine entscheidende Rolle“, hieß es in dem gemeinsamen Aufruf von heute.
Verfasst wurde der Gastbeitrag von den Spitzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Welthandelsorganisation (WTO), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Er erschien in mehreren großen Zeitungen weltweit, darunter die Washington Post in den USA und der Spiegel.
„Die Beendigung der Pandemie ist ein lösbares Problem, erfordert jedoch globales Handeln“, hieß es in dem Beitrag. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, Weltbank-Präsident David Malpas, die WTO-Vorsitzende Ngozi Okonjo-Iweala und IWF-Chefin Kristalina Georgieva rufen die internationale Gemeinschaft und besonders die G7-Staaten auf, eine „verstärkte und koordinierte weltweite Impfstrategie zu unterstützen und umzusetzen und mit neuen finanziellen Mitteln zu fördern“.
Zur Umsetzung eines IWF-Plans, um die Coronapandemie schneller zu beenden, seien 50 Milliarden Dollar (rund 41 Milliarden Euro) nötig. Die G7 treffen sich im Juni in Großbritannien.
Der vor zwei Wochen vom IWF vorgestellte Plan sieht vor, bis zum Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen. Bis Ende 2022 sollen dann mindestens 60 Prozent der Weltbevölkerung geimpft sein.
Der Mangel an Impfstoffen in vielen ärmeren Ländern der Welt schade allen, schreiben die Autoren. Er begünstige das Entstehen neuer Virusvarianten, die für neue Infektionsherde sorgten.
Bisher haben sich die wohlhabenden Länder durch Verträge mit den Herstellerfirmen den Großteil der weltweit verfügbaren Impfstoffe gesichert. Zu einer fairen weltweiten Verteilung der Impfstoffe soll die internationale Covax-Initiative beitragen.
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