Internationale Wettbewerbsfähigkeit der Pflege stärken
Köln/Stuttgart – Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) sieht angesichts des „demografischen Wandels und des galoppierenden Fachkräftemangels“ einen großen Modernisierungsbedarf in der Pflege in Deutschland. Dies bekräftigte Institutsdirektor Frank Weidner gestern in einem Interview mit dem Rundfunksender SWR2.
Obgleich das Image der Pflege in der Bevölkerung durchaus positiv sei, hinke beispielsweise die deutsche Pflegeausbildung im internationalen Vergleich deutlich hinterher. „Überall wird händeringend nach Pflegefachkräften gesucht und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist an dieser Stelle nicht besonders gut“, führte Weidner aus. Umso wichtiger sei es, die Attraktivität des Pflegesektors national wie international zu verbessern
Vor diesem Hintergrund plädierte der Institutsleiter dafür, die konkreten Rahmen- und Umsetzungsbedingungen in Pflege-Ausbildung und -Beschäftigung dringend zu verbessern. Dabei gehe es etwa um die Zusammenführung der Pflegeausbildungen, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Erhöhung der Vergütungen und Innovationen in der Pflege durch Akademisierung und Forschung.
„Da muss mehr passieren und da muss sich der Arbeitgeberverband bewegen“, forderte der dip-Chef. Zudem sieht er die Einführung der beruflichen Selbstverwaltung der Pflege in Form von Pflegekammern als einen wichtigen Schritt in Richtung Aufwertung der Pflege.
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