Interoperabilität: Allianz legt Positionspapier vor – Gematik soll koordinierend tätig sein

Berlin – Mehrere Verbände haben gemeinsam ein Konzeptpapier zur Interoperabilität im Gesundheitswesen erarbeitet und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorgelegt. Das Konzeptpapier „Interoperabilität 2025“ schlägt etwa die Schaffung einer Koordinierungsinstanz vor, um notwendige Strukturen und Prozesse zu orchestrieren – diese Rolle solle die Gematik übernehmen.
Die Digitalisierung unseres Gesundheitswesens werde derzeit durch die neu geschaffenen Rahmenbedingungen des Gesetzgebers stark vorangetrieben, so die beteiligten Verbände.
Der health innovation hub (hih), die Gematik, der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) weisen darauf hin, dass internationale Standards in der elektronischen Kommunikation eingehalten werden müssten.
Nur so könnten die größtenteils parallel stattfindenden Entwicklungen tatsächlich die patientenorientierte Versorgung voranbringen. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der Gematik, betonte, Insellösungen und Unsicherheit aufgrund divergierender IT-Standards würden am Ende weder den Versicherten noch den Anwendern und Anbietern nützen.
„Für eine internationale Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit braucht es einen klaren Kompass für Standards und ein einheitliches Vorgehen. Damit schaffen wir die Basis auch für spätere Anlegestellen für grenzüberschreitende datenbasierte Anwendungen, denn Erkrankungen kennen keine Grenzen“, so Leyck Dieken.
Eine zentral im Papier genannte Handlungsempfehlung ist die zeitnahe Bildung eines „E-Health-Komitees“. Dieses solle auf Basis der Vorgaben der Politik eine nationale Interoperabilitätsstrategie umsetzen und fortschreiben.
Zudem soll mit der Gematik möglichst schnell eine Koordinierungsinstanz für alle Institutionen, die mit der Schaffung von Interoperabilität gesetzlich beauftragt wurden, eingesetzt werden. Ein Expertenpool soll die Koordinierungsinstanz und das Komitee mit ergänzender Fachexpertise unterstützen.
Aus Sicht der am Papier beteiligten Verbände liegt der Vorteil des vorgeschlagenen Ansatzes darin, dass sich alle für den Erfolg benötigten Gruppen in den Prozess einbringen und somit Verantwortung für die Inhalte übernehmen.
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