Interprofessionelle Zusammenarbeit unverzichtbar

Berlin – Der Runde Tisch Interprofessionelle Zusammenarbeit hat gemeinsam mit elf weiteren Verbänden und Fachgesellschaften eine gemeinsame Erklärung für eine gelingende interprofessionelle Zusammenarbeit bei der psychiatrischen Versorgung vorgestellt.
„Die Erklärung fokussiert sich auf die Bedürfnisse der Menschen und betont die Notwendigkeit einer respektvollen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen verschiedenen Berufsgruppen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Emanuel Wiggerich.
Er betonte, durch transparente Kommunikation und regelmäßige Reflexion solle die Versorgungsqualität kontinuierlich verbessert werden. Ziel der Erklärung ist es, die interprofessionelle Zusammenarbeit als zentralen Baustein in der Versorgung zu stärken.
Dazu hat der Runde Tisch neun wesentliche Grundsätze aufgeführt: Die interprofessionelle Zusammenarbeit basiere auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung, wobei die Fachlichkeit jeder Berufsgruppe anerkannt werde, heißt es etwa in dem Papier.
Alle Berufsgruppen agierten als Team und trügen mit ihrer spezifischen Expertise zur Behandlung bei, wobei Ergebnisse transparent kommuniziert würden, um widersprüchliche Maßnahmen zu vermeiden. Darüber hinaus würden Behandlungsziele und -pläne gemeinsam festgelegt, wobei Patienten aktiv einbezogen würden.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfordere zudem eine strukturierte Kommunikation in regelmäßige Besprechungen. Wichtig seien zudem gemeinsame Reflexionen und Evaluationen sowie gemeinsame Fortbildungen. Die Dokumentation diene als zentrales Kommunikationsinstrument und unterstütze die Transparenz über Berufsgrenzen hinweg.
Führungspersonen sind dem Papier zufolge bei der interprofessionellen Zusammenarbeit besonders in der Pflicht: Sie sollten als Vorbilder fungieren und Rahmenbedingungen für eine gelungene Zusammenarbeit schaffen.
Die Erklärung richtet sich aus Sicht des Runden Tischs an alle Berufsgruppen, die in der psychiatrischen Versorgung tätig sind. Sie soll als Grundlage für eine nachhaltige Verbesserung der Versorgungssysteme dienen.
Verschiedene Fach- und Berufsverbände haben sich daran beteiligt, darunter der BVÖGD, die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (dgppn), die Bundespsychotherapeutenkammer und die Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG).
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