IOC-Chef Bach: Kein Olympiaausschluss von Nationen wegen Corona

Berlin – IOC-Präsident Thomas Bach lehnt einen Ausschluss einzelner Nationen von den Olympischen Spielen in Tokio wegen der Coronalage in den jeweiligen Ländern ab. Die Sportler hätten „keine Verantwortung dafür“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees in einem Instagram-Gespräch mit dem deutschen Speerwerfer Johannes Vetter.
„Wenn hier Athleten negativ getestet sind, wenn sie sich dem Anti-Coronavirus-Regime unterwerfen wie alle anderen auch, dann muss man für diese Athleten die Möglichkeit der Teilnahme schaffen“, betonte Bach.
Wegen der Coronapandemie waren die Sommerspiele in Tokio um ein Jahr auf den Sommer 2021 verlegt worden. Derzeit arbeitet eine Taskforce Maßnahmen für ein Olympia unter Coronabedingungen aus, darunter auch mögliche Einreisebeschränkungen für Sportler und Delegationen. „Das ist im Moment unmöglich zu sagen, was da im Einzelnen herauskommt“, sagte Bach. Einen Zwischenbericht werde die japanische Seite voraussichtlich im Dezember vorlegen.
Mit Blick auf die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus werde das IOC „von Woche zu Woche zuversichtlicher“, versicherte Bach. Es sei möglich, dass mehrere Unternehmen schon zum Ende des Jahres Anträge für eine beschleunigte Zulassung eines Impfstoffs stellen.
„Das sind natürlich gute Nachrichten“, sagte Bach. Sorgen um mögliche Nebenwirkungen eines neuen Impfstoffs für die Athleten habe er nicht. „Da hätte ich schon Vertrauen in die Gesundheitsbehörden“, beteuerte der 66-Jährige.
Einen Verzicht von Nationen auf die Teilnahme erwarte er nicht. Alle 206 Nationalen Olympischen Komitees seien „entschlossen und zuversichtlich“, sagte Bach.
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