IQWiG sieht Hinweis auf beträchtlichen Zusatznutzen von Pembrolizumab bei Lungenkrebs
Köln – Bestimmte Lungenkrebs-Patienten profitieren von einer Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper Pembrolizumab (Handelsname Keytruda). Das berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer Dossierbewertung. Pembrolizumab wurde zunächst für die Behandlung von schwarzem Hautkrebs eingeführt. Seit Juli 2016 steht er auch für Erwachsene mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zur Verfügung, deren Tumoren den T-Zell-Rezeptor-Liganden PD-L1 exprimieren und die bereits eine Chemotherapie erhalten haben.
Das IQWiG bezieht sich bei seiner Bewertung im Wesentlichen auf eine Studie namens „KEYNOTE 010“. Sie vergleicht Pembrolizumab mit Docetaxel. Danach ergeben sich beim patientenrelevanten Endpunkt Gesamtüberleben ein Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen, in der Endpunktkategorie Morbidität – gemeint sind Alopezie, Mundschmerzen und periphere Neuropathie – ein Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen und in der Kategorie Nebenwirkungen mehrere Anhaltspunkte für einen erheblich beziehungsweise beträchtlich geringeren Schaden durch den neuen Wirkstoff.
Dem stehen bei den immunvermittelten Nebenwirkungen allerdings Anhaltspunkte für einen beträchtlich höheren Schaden gegenüber. „Diese stellen aber die positiven Effekte nicht infrage“, bewerten die IQWiG-Wissenschaftler. Zusammenfassend vergeben sie daher einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen von Pembrolizumab gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie.
Diese Einschätzung gilt allerdings nur für Patienten, bei denen eine weitere Chemotherapie mit Docetaxel oder Pemetrexed oder aber mit Nivolumab infrage kommt. Für Patienten, bei denen diese Therapien nicht mehr angezeigt sind, ist ein Zusatznutzen laut dem IQWiG dagegen nicht belegt.
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