Politik

IQWiG sieht Hinweis auf beträchtlichen Zusatznutzen von Pembrolizumab bei Lungenkrebs

  • Donnerstag, 17. November 2016

Köln – Bestimmte Lungenkrebs-Patienten profitieren von einer Behandlung mit dem mo­noklonalen Antikörper Pembrolizumab (Handelsname Keytruda). Das berichtet das Ins­ti­tut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer Dossier­be­wertung. Pembrolizumab wurde zunächst für die Behandlung von schwarzem Hautkrebs eingeführt. Seit Juli 2016 steht er auch für Erwachsene mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zur Verfügung, deren Tumoren den T-Zell-Rezeptor-Liganden PD-L1 exprimieren und die bereits eine Chemo­therapie erhalten haben.

Das IQWiG bezieht sich bei seiner Bewertung im Wesentlichen auf eine Studie namens „KEYNOTE 010“. Sie vergleicht Pembrolizumab mit Docetaxel. Danach ergeben sich beim patientenrelevanten Endpunkt Gesamtüberleben ein Hinweis auf einen beträcht­li­chen Zusatznutzen, in der Endpunktkategorie Morbidität – gemeint sind Alopezie, Mund­schmerzen und periphere Neuropathie – ein Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zu­satz­nutzen und in der Kategorie Nebenwirkungen mehrere Anhalts­punkte für einen er­heb­lich beziehungsweise beträchtlich geringeren Schaden durch den neuen Wirkstoff.

Dem stehen bei den immunvermittelten Nebenwirkungen allerdings Anhaltspunkte für ei­nen beträchtlich höheren Schaden gegenüber. „Diese stellen aber die positiven Effekte nicht infrage“, bewerten die IQWiG-Wissenschaftler. Zusammenfassend vergeben sie da­her einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen von Pembrolizumab gegen­über der zweckmäßigen Vergleichstherapie.

Diese Einschätzung gilt allerdings nur für Patienten, bei denen eine weitere Chemo­thera­pie mit Docetaxel oder Pemetrexed oder aber mit Nivolumab infrage kommt. Für Patien­ten, bei denen diese Therapien nicht mehr angezeigt sind, ist ein Zusatznutzen laut dem IQWiG dagegen nicht belegt.

hil

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