Politik

IQWiG sieht Nachbesserungsbedarf bei DMP Osteoporose und Chronischer Rückenschmerz

  • Mittwoch, 14. Februar 2024
/BigBlueStudio, stock.adobe.com
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Berlin – Bei den Disease-Management-Programmen (DMP) Osteoporose und Chronischer Rückenschmerz gibt es erheblichen Nachbesserungsbedarf. Das teilte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund­heitswesen (IQWiG) heute nach der Überprüfung entsprechender Leitlinien mit.

Das Institut hatte den Auftrag vom Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erhalten, die Empfehlungen der beiden DMP mit den aktuellen Erkenntnissen abzugleichen und eventuelle Diskrepanzen festzustellen.

Für den nun vorliegenden Vorbericht zur Osteoporose wertete das Wissenschaftlerteam des IQWiG 465 Em­pfehlungen aus 15 evidenzbasierten Leitlinien aus. Bei Chronischer Rückenschmerz waren es mehr als 371 Empfehlungen aus neun evidenzbasierten Leitlinien.

Vorläufiges Fazit beim DMP Osteoporose: Viele Aspekte weichen von den aktuellen Leitlinienempfehlungen ab oder könnten ergänzt werden. Dies betrifft nach Angaben des IQWiG etwa Empfehlungen zu „diagnosti­schen Kriterien zur Eingrenzung der Zielgruppe“, zur „nicht medikamentösen Therapie und zu allgemeinen Maßnahmen“ (wie Lebensstil oder körperliches Training und Sturzprophylaxe) sowie zur „medikamentösen Therapie“.

Das Institut hat darüber hinaus keine zusätzlichen Versorgungsaspekte identifiziert, die bisher noch nicht in der DMP-Richtlinie thematisiert werden, allerdings sei die „Schmerztherapie“ als eigener Unterpunkt unter den „Therapeutischen Maßnahmen“ aufgenommen worden, hieß es.

Auch das DMP Chronischer Rückenschmerz kann dem IQWiG zufolge verbessert werden. Abweichungen zu aktuellen Leitlinienempfehlungen bestehen demnach etwa bei der Diagnostik und Prüfung der Aufnahme­kriterien, der differenzierten Therapieplanung, therapeutischen Maßnahmen mit Verlaufskontrolle und Kooperation über die Versorgungsebenen hinweg sowie der Schulung von Versicherten. Identifiziert wurden darüber hinaus zusätzliche Versorgungsaspekte, die bisher nicht im DMP thematisiert werden.

Stellungnahmen zu den Vorberichten DMP Osteoporose und DMP Chronischer Rückenschmerz sind bis zum 13. März möglich.

may/EB

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