Island zieht Schraube wegen Neuinfektionen leicht an

Reykjavik – Nach einer Reihe von Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 kehrt Island zu etwas strengeren Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zurück. Von heute an werde die maximale Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wieder von 500 auf 100 herabgesetzt, kündigte Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir gestern auf einer Pressekonferenz in Reykjavik an.
Die Zwei-Meter-Abstandsregel sei nun obligatorisch und nicht bloß eine Empfehlung. Restaurants, Bars, Fitnessstudios und Schwimmbäder dürften weiter offen bleiben, sofern sie diesen Abstand und die nötigen Hygienevorschriften gewährleisten könnten. All das gilt zunächst für die nächsten beiden Wochen.
Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir verwies darauf, dass in den vergangenen 24 Stunden zehn neue Coronainfektionen bestätigt worden seien, darunter eine Person, die ins Krankenhaus gekommen sei.
Das klingt aus deutscher Sicht nach nicht sonderlich viel, bedeutet für die Isländer aber den ersten zweistelligen Infektionswert seit Mitte April. Insgesamt sind auf der Nordatlantikinsel bislang 1.872 Coronainfektionen bestätigt worden, es gab bisher zehn Todesfälle, aber keinen mehr seit April. Island hat rund 360.000 Einwohner.
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