Coronakrise: Thailand will Notstand erneut verlängern

Bangkok – Die thailändische Regierung will den Notstand in der Coronakrise noch einmal um einen Monat bis Ende August verlängern. Die Maßnahme sei weiter notwendig, um die Krise zu bewältigen und die 14-tägige Quarantänepflicht für einreisende Ausländer durchzusetzen, sagte gestern der Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates (NSC), General Somsak Roongsita.
Jedoch gibt es viele Gegner des Dekrets. Sie werfen der Führung in Bangkok vor, mit dem Notstand Proteste politischer Gegner unterdrücken zu wollen. Tausende Menschen waren am vergangenen Samstag in Bangkok gegen die vom Militär dominierte Regierung auf die Straße gegangen und hatten eine Neuwahl gefordert.
Die Demonstranten forderten die Regierung unter anderem auf, die Einschüchterung von Bürgern zu stoppen. Zudem solle sie eine neue Verfassung entwerfen und das Parlament auflösen. In Thailand ist seit einem Putsch des Militärs 2014 der General Prayut Chan-o-cha an der Macht. Seine Regierung geht hart gegen Gegner und Anhänger der Opposition vor.
Der Corona-Notstand gilt in Thailand seit Ende März. Jedoch hat das südostasiatische Land vergleichsweise wenige Fälle: Bislang gibt es rund 3.200 bestätigte Infektionen, 58 mit dem Erreger SARS-CoV-2 infizierte Menschen sind gestorben. Auch gab es Behördenangaben zufolge seit fast zwei Monaten keinen lokal verbreiteten Infektionsfall.
Langsam will das Land sich nun dafür öffnen, bestimmte Gruppen von Ausländern wieder einreisen zu lassen – jedoch nur unter strengen Auflagen. Darunter sind etwa Arbeiter aus Nachbarländern wie Myanmar und Kambodscha. Wann Touristen wieder nach Thailand reisen können, ist unklar.
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