Ausland

Israel erwägt Export von medizinischem Marihuana

  • Dienstag, 15. August 2017
/Jdubsvideo, stock.adobe.com
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Jerusalem – Israel könnte bald medizinisches Marihuana exportieren. Ein gemeinsamer Ausschuss von Gesundheits- und Finanzministerium überprüft laut israelischen Medienberichten die Genehmigung solcher Exporte. Den Angaben zufolge könnten sie dem Staat bis zu vier Milliarden Dollar einbringen. Anbau und Export sollen an strenge Beschränkungen geknüpft werden und unter direkter staatlicher Kontrolle geschehen.

Nach Angaben des Ausschusses soll die Ausfuhr von Marihuana durch das Gesundheits­ministerium selbst oder durch Züchter mit Lizenz unter staatlicher Aufsicht erfolgen. Sie dürfe nur für Länder genehmigt werden, in denen die Verwendung von medizinischem Marihuana erlaubt sei. Diese Länder müssten die Einfuhren aus Israel ausdrücklich genehmigen. In den Export dürfte der Stoff demnach in Form von Rauchwaren, Tabletten oder Ölen kommen. Ein interministerielles Team solle gebildet werden, um die Marihuana-Produkte entsprechend zu bewerben und zu vermarkten.

Medienberichten zufolge gilt Israels Marihuana-Industrie aufgrund langer Erfahrung bereits jetzt als Weltmarktführer. Seit mehr als zehn Jahren werde der Stoff für israelische Patienten bereitgestellt. Die Forschung verfüge daher über umfangreiche klinische Kenntnis und Routine bei Züchtung, Aufbereitung und Qualitätskontrolle. Gesundheitsminister Yaakov Litzman sei gegen einen Export gewesen, weil er eine Zunahme des heimischen Drogenkonsums befürchtet habe, schreibt die Zeitung Haaretz. Er wolle sicherstellen, dass die Einnahmen dem israelischen Gesundheits­system zufließen.

Der Export würde Israels Landwirtschaft insbesondere in der Arava-Senke südlich des Toten Meeres stärken, sagte Finanzminister Mosche Kahlon. Seinen Angaben zufolge betrug die Produktion 2014 insgesamt 57,3 Tonnen; lizenziert sind demnach acht Anbaubetriebe.

kna

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