Israel will massenhafte Quarantäne von Schülern eindämmen

Tel Aviv – Israel bemüht sich in der Coronapandemie um die Eindämmung einer massenhaften Quarantäne von Schulkindern. Ab übermorgen sollen in Städten mit niedrigen Infektionszahlen im Falle eines infizierten Schülers nicht mehr ganze Klassen in Quarantäne, wie Ministerpräsident Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz in der Nacht zu heute mitteilten. Nach Medienberichten geht es dabei um rund 250 Schulen.
Stattdessen sollen die Schüler einer betroffenen Klasse eine Woche lang täglich auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet werden. Wer negativ ist, kann weiter zur Schule gehen. Am ersten und am siebten Tag sollen PCR-Tests gemacht werden, dazwischen Schnelltests zuhause. Ein ähnliches Pilotprogramm hatte das Gesundheitsministerium an religiösen Schulen bereits im August gestartet.
Bisher mussten in Israel grundsätzlich ganze Klassen in Quarantäne, wenn ein Schüler positiv auf COVID-19 getestet wurde. Ausgenommen waren nur geimpfte und vom Coronavirus genesene Schüler. Das führte laut Medienberichten dazu, dass zeitweise rund 100.000 Kinder und Jugendliche landesweit in Quarantäne waren – bei 2,4 Millionen Schülern insgesamt. Die Arbeits- und damit auch die Schulwoche beginnt in Israel sonntags.
Die Infektionszahlen in Israel sinken seit einigen Wochen deutlich: 2.064 neue Fälle meldete das Gesundheitsministerium heute für den Vortag. Ende August und Anfang September wurden an einzelnen Tagen mehr als 11.000 Neuinfektionen registriert – der höchste Wert seit Pandemiebeginn.
Rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Einwohner sind laut Ministerium zweifach geimpft, rund 40 Prozent dreifach.
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