Italien verlängert Coronabeschränkungen

Rom – Italien verlängert zentrale Coronabeschränkungen wie die Reisesperren im Land um rund einen Monat. Außerdem müssen alle Schulen in Hochrisikogebieten, sogenannten Roten Zonen, schließen. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom mit. Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb gestern ein entsprechendes Dekret.
Während die neue Anordnung generell bis 6. April und damit über das Osterfest gilt, wurden die regionalen Reisebeschränkungen nur bis 27. März verlängert. Damit bleibt es in dem Mittelmeerland weiter verboten, die Grenzen zwischen den 20 italienischen Regionen zu überqueren. Ausnahmen gibt es etwa für die Arbeit und in Notfällen.
Minister Speranza und mehrere Experten wiesen darauf hin, dass die britische Virusvariante in dem Mittelmeerland mit deutlich über 50 Prozent der Fälle vorherrschend sei. Es handelt sich um eine ansteckendere Variante, die ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursacht.
Insgesamt zeige die Infektionskurve nach oben, sagte Speranza. Da die Ausbreitung der britischen Variante die jüngere Generation stark betreffe, habe Rom die Verschärfungen für Schulen beschlossen. Die Regelung gilt ab 6. März und sieht vor, dass die 2020 eingeführte Einteilung in Risikozonen erhalten bleibt. In den Roten Zonen und bei einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 250 Fällen pro 100.000 Einwohner ist dann nur noch Distanzunterricht möglich.
Für die Kultur gibt es Erleichterungen: So dürfen Theater und Kinos in Zonen mit weniger Risiko (Gelbe Zonen) ab 27. März mit beschränktem Publikum wieder öffnen. Museen, die dort bereits wochentags arbeiten dürfen, sollen dann auch am Wochenende ihre Ausstellungen zeigen dürfen.
Das Coronadekret der neuen Regierung unter Ministerpräsident Draghi war länger erwartet worden. Allerdings gab es in der Koalition und zwischen Rom und den Regionen Differenzen etwa über den Schulunterricht.
Die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land zählten gestern mehr als 17.000 neue Infektionen in 24 Stunden. Die Zahl der seit gut einem Jahr Infizierten liegt bei knapp unter drei Millionen.
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