Italienische Senatoren wollen Abtreibungspille stoppen
Rom – Die Gesundheitskommission im römischen Senat will die Anwendung der Abtreibungspille RU 486 in Italien aussetzen. Das Gremium erhebe Zweifel an der Vereinbarkeit mit dem Abtreibungsgesetz, berichtete die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Dienstag unter Bezug auf den Entwurf eines Untersuchungsberichts der Kommission.
Demnach sei der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch nicht sicherer als bereits zugelassene Methoden. Außerdem bestehe die Kommission unter Leitung des Senatoren und Mediziners Antonio Tomassini vom Regierungsbündnis „Volk der Freiheit“ darauf, dass Abtreibungen mit RU 486 vollständig in Kliniken erfolgen müssen.
Laut dem Bericht streben die Senatoren eine Aussetzung des Vertriebs an, bis das Gesundheitsministerium eine neue Stellungnahme erarbeitet habe. Gegebenenfalls solle das Zulassungsverfahren von Anfang an neu aufgerollt werden.
Die staatliche italienische Arzneimittelbehörde (Aifa) hatte Ende Juli einer Markteinführung des Abtreibungsmittels zugestimmt. Die Freigabe beschränkt sich allerdings auf Schwangerschaften bis zur siebten Wochen. Zudem darf das Präparat nur in Krankenhäusern verabreicht werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: