Jeder Fünfte schläft schlecht, Belastung bleibt hoch

Berlin – Einschlafstörungen, Albträume oder Schmerzen: Die Belastung durch schlechten Schlaf bleibt für die Menschen in Deutschland offenbar hoch. Das geht aus einem Schlaf- und Stressmonitor hervor, den die Oberberg-Kliniken gestern veröffentlichten.
Demnach schläft fast jeder Fünfte (19,8 Prozent) nach eigener Einschätzung schlecht oder sehr schlecht. Dieser Wert sei seit der ersten Erhebung im Frühjahr 2022 von damals 15,9 Prozent gestiegen, heißt es. Entsprechend sank demnach der Anteil derer, die gut oder sehr gut schlafen: Er liege nun bei 40,5 Prozent (2022: 46,7 Prozent).
Über 20 Prozent der jetzt Befragten klagen über Einschlafstörungen durch Anspannung, Grübeln oder Angsterleben. Neun Prozent berichteten von Schlafunterbrechungen, acht Prozent von Albträumen, gut zwölf Prozent von schmerzbedingten Schlafproblemen.
Schlaf sei nötig, damit sich der Körper regenerieren kann, neu Erlerntes sich verfestigt und das Immunsystem gestärkt wird, betonten die Fachleute. Nicht selten gingen Schlafprobleme auf ein erhöhtes Stresslevel zurück. Mit zunehmenden Schlafproblemen schwänden aber auch dringend benötigte Regenerationskräfte, um mit erhöhten Stressbelastungen umgehen zu können. So könne ein Teufelskreis entstehen.
Zudem stehen Schlafstörungen demnach häufig in Wechselwirkung mit psychischen Erkrankungen. Diese könnten sich durch Schlafstörungen verschlimmern; umgekehrt könne sich der Gesamtzustand bessern, wenn Schlafprobleme gelindert werden.
Es brauche daher ein höheres Bewusstsein für die Bedeutung von gesundem Schlaf, vorbeugende Maßnahmen im Umgang mit Stressfaktoren sowie gezielte Behandlungsmöglichkeiten von Schlafstörungen. Die Auswertung beruht den Angaben zufolge auf repräsentativen Datenerhebungen des Meinungsforschungsinstituts Kantar.
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