Patienten können bei Schlafstörungen von DiGA profitieren

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) weist daraufhin, dass Patienten mit Ein- und Durchschlafstörungen – also mit Insomnie – von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) profitieren können.
„An Insomnie leiden zwischen sechs und zehn Prozent der Bevölkerung. Sie sind mit zahlreichen Einschränkungen in Bezug auf das psychosoziale Leistungsvermögen, die Gesundheit allgemein und die Lebensqualität verbunden“, hieß es aus der DGSM.
DiGAs können laut der Fachgesellschaft eine wertvolle alternative Behandlungsform sein – allerdings seien sie bei vielen Ärzten und Patienten noch nicht bekannt.
Mit 20 Prozent leiden Schichtarbeiter laut der DGSM besonders häufig unter Insomnie. Für Kneginja Richter, Chefärztin der CuraMed-Tagesklinik Nürnberg und Sprecherin des wissenschaftlichen Komitees der DGSM, ist es erstaunlich, dass die meisten Unternehmen den Schlaf bei ihren Gesundheitsvorsorgemaßnahmen vergessen.
„Arbeitgeber sollten frühzeitig schlaffördernde Maßnahmen anbieten, da sonst den Mitarbeitern ernsthafte und langfristige Erkrankungen drohen“, empfiehlt sie. „Der Schlaf am Tag ist kürzer und weniger erholsam als der Nachtschlaf. Bei Schichtarbeitenden stellt sich also zwangsläufig ein Schlafdefizit ein“, so Richter.
Hat sich unzureichender Schlaf einmal manifestiert, haben Schichtarbeiter laut der Expertin die Möglichkeit eine DiGA zur Schlafberatung mit vertiefenden Workshops zu nutzen. „Arbeitgeber sollten diese Angebote auch finanziell unterstützen, genau wie Sportkurse und Ernährungsberatungen“, fordert Richter.
Ein positives Beispiel gibt laut der DGSM die Bundeswehr: Seit diesem Jahr biete sie allen Mitarbeitern ein Onlineschlafcoaching als Präventivkurs an.
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