Jedes dritte Kind weltweit von Wasserknappheit betroffen

Neu Delhi – Jedes dritte Kind weltweit wächst in Regionen mit hoher oder sehr hoher Wasserknappheit auf. Die meisten dieser 739 Millionen Jungen und Mädchen unter 18 Jahren leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Subsahara-Afrika und Asien. Das zeigt der heute vom UN-Kinderhilfswerk Unicef vorgelegte Report „Climate Changed Child“ im Vorfeld des Weltklimagipfels COP28.
Die Folgen von Trinkwassermangel bei Heranwachsenden sind demnach Krankheiten sowie Unterentwicklung und Schädigung von Gehirn und Organen; bei Kindern unter fünf Jahren sei es eine der Hauptursachen für Todesfälle aufgrund vermeidbarer Krankheiten.
Der Klimawandel drohe die Lage weiter zu verschärfen, warnt Unicef. Staats- und Regierungschefs sowie die internationale Gemeinschaft müssten beim Weltklimagipfel COP28 (vom 30. November bis 12. Dezember) in Dubai die zentrale Rolle von Kindern und ihren Rechten hervorheben und ihre Belange stärker berücksichtigen.
2022 lebten demnach 436 Millionen Kinder in Gebieten, wo zu einer schlechten Wasserverfügbarkeit eine mangelnde Trinkwasser- und Sanitärversorgung kommt. Zu den am stärksten betroffenen Ländern gehören laut dem Report Niger, Jordanien, Burkina Faso, Jemen, Tschad und Namibia, wo acht von zehn Kinder dem Risiko ausgesetzt sind, nicht genug sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu haben.
In Südasien sowie in der Region Mittlerer Osten und Nordafrika leben viele Kinder an Orten mit begrenzten Wasserressourcen und einem hohen Maß an saisonalen und jährlichen Schwankungen, einem Rückgang des Grundwasserspiegels oder einem Dürrerisiko, so der Bericht.
Neben der Wasserkrise bedrohen auch andere Folgen des Klimawandels Kinder in besonderer Weise - darunter Krankheiten, Luftverschmutzung und extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen oder Dürren, so Unicef weiter. „Die Folgen des Klimawandels sind für Kinder verheerend“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.
Dennoch würden beispielsweise nur 2,4 Prozent der Klimafinanzierung aus den wichtigsten multilateralen Klimafonds für Projekte verwandt, die auf Kinder und ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind. Investitionen in sicheres Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen sind Unicef zufolge erste wichtige Maßnahmen für die nachwachsende Generation. „Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, alle Kinder in den Mittelpunkt dringender globaler Klimaschutzmaßnahmen zu stellen“, sagte Russell.
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