Jugendärzte fordern Geburtsurkunden auch für Flüchtlingskinder
Köln – Kinder- und Jugendärzte fordern, dass auch von Flüchtlingen in Deutschland geborene Kinder eine Geburtsurkunde erhalten. „Wir können nicht hinnehmen, dass Kinder in unserem Land medizinisch nicht versorgt werden, weil sie für Ämter und Kassen unsichtbar sind“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des Berufsverbandes der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ). Jedes in Deutschland geborene Kind müsse ein entsprechendes offizielles Papier bekommen.
Geflüchtete Frauen oder Eltern ohne Papiere besäßen bisher häufig kein Dokument, das die Geburt ihres Kindes in Deutschland belege und seine Identität nachweise, so der Verband weiter. Ohne einen solchen Nachweis hätten die Kinder keinen Zugang zu den wichtigen Vorsorgeuntersuchungen. Sie seien „für Ämter und Krankenkassen unsichtbar – ein unhaltbarer Zustand“, kritisierte BVKJ-Präsident Thomas Fischbach.
Solange die Ausgabe der Papiere noch nicht bundesweit funktioniere, sollten die Standesämter den Auszug aus dem Geburtenregister automatisch an die Eltern von Neugeborenen ohne Papiere übergeben.
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