Junge Afro-Amerikaner haben ein höheres Schlaganfall-Risiko
Dallas – Afro-Amerikaner Mitte 40 sterben häufiger an einem Schlaganfall als Weiße. Die Ursache dafür liegt jedoch nicht in einer schlechteren Versorgung, sagen die Autoren einer Studie, die in der Fachzeitschrift Stroke (DOI:10.1161/STROKEAHA.115.012631) publiziert wurde. Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass junge Schwarze häufiger einen Schlaganfall erleiden. Man müsse daher bei der Prävention ansetzen und Risiko-Faktoren besser kontrollieren, um die Unterschiede auszugleichen.
Die Wissenschaftler um George Howard von der University of Alabama at Birmingham School of Public Health haben die Daten von fast 30.000 Menschen aus den USA analysiert. Im Zeitraum von 6,8 +/- 2,8 Jahren traten 1168 Schlaganfälle auf, von denen 242 tödlich endeten. Die Gruppe der Afro-Amerikaner war im Durchschnitt ein Jahr jünger, seltener männlich (38 versus 50 %), lebte mit einem niedrigeren Einkommen (<$35K; 61 versus 39 %) und eine schlechtere Ausbildung. 48 % hatten höchstens einen High School-Abschluss, hingegen hatten 68 % der Weißen einen besseren Abschluss.
Die Ergebnisse des Risikos an einem Schlaganfall zu sterben, stimmen mit nationalen Studien überein. Im Alter von 45 lag das Risikoverhältnis, die sogenannte Hazard Ratio (HR) mit 4.0 zu Ungunsten der Afro-Amerikaner. Im Alter von 85 konnten jedoch keine Unterschiede mehr zwischen Afro-Amerikanern und Weißen beobachtet werden. Die HR lag bei 1.0. Zudem traten Risikofaktoren, wie etwa Diabetes Typ 2 (31 versus 16 %) oder Bluthochdruck (71 versus 51 %) häufiger bei Afro-Amerikanern auf.
Die Studienautoren schlussfolgern daher, dass Ärzte vor allem bei jungen Schwarzen einen stärkeren Fokus auf eine bessere Prävention legen sollten. Um die Ungleichheit zu behben, müssten zudem Risikofaktoren besser kontrolliert werden.
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