Afroamerikanische Kinder verlieren ihre Eltern früher als Weiße

Austin – Der Verlust eines Familienangehörigen ist besonders verheerend, wenn er frühzeitig, bereits in der Jugend, passiert. Afroamerikanische Kinder haben diesbezüglich einen klaren Nachteil gegenüber weißen Kindern in den USA, berichtete gestern eine Studie, die in Proceedings of the National Academy of Sciences publiziert wurde (2017; doi: 10.1073/pnas.1605599114). Schon in den ersten zehn Lebensjahren verlieren sie dreimal häufiger ihre Mutter und doppelt so oft ihren Vater.
Der frühe Verlust eines Familienmitglieds hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit und die Qualität der eigenen Beziehungen, sagt die Autorin Debra Umberson vom Population Research Center at The University of Texas. Diese Benachteiligung würde meist übersehen, führt sie fort.
Ihr Team hat die Informationen zu 42.000 Menschen ausgewertet. Demnach starben die Mütter von Kindern im Alter bis zehn Jahren, die in dern 80er geboren wurden, dreimal häufiger als die von weißen Kindern. Den Verlust des Vaters beklagte die gleiche Altersgruppe doppelt so oft, und die Sterblichkeit der Geschwister lag 20 Prozent über dem der weißen Kinder.
In der älteren Generation, die in den 1900er- bis 1960er-Jahren geboren wurde, zeigte sich die ungleiche Mortalitätsrate ebenso. Ihren Ehepartner veloren Schwarze doppelt so häufig, noch bevor sie 60 Jahre alt waren. Zwischen 50 und 70 Jahren war das Risiko, dass Schwestern oder Brüder starben, 50 Prozent höher. Zudem verlieren schwarze Eltern häufiger ihr eigenes Kind. Der Tod des Kindes, noch bevor es 30 Jahre alt ist, tritt 2,5 Mal häufiger ein. Im Alter zwischen 50 und 70 Jahren verlieren schwarze Eltern dreimal häufiger ihr Kind als weiße Eltern.
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