Junge Freizeitsportler gehen mit Doping zu sorglos um

Hamburg – Doping ist bei jungen Freizeitsportlern an der Tagesordnung. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach finden es sechs von zehn unter 25-Jährigen (63 Prozent) in Ordnung, sich beim Training und im Wettkampf mit Schmerzmitteln oder Erkältungspräparaten zu „dopen“. „Solche Mittel haben aber nicht zu vernachlässigende Nebenwirkungen – man sollte sie keinesfalls ohne medizinische Notwendigkeit einnehmen“, sagt TK-Apothekerin Meike Herb. Dies war nach eigener Aussage jedoch nur bei zwei Prozent der Befragten erforderlich.
Viele Freizeitsportlern erhoffen sich, dass sie mit Schmerzmitteln über ihre Schmerzgrenze hinaus trainieren und bei Wettkämpfen besser abschneiden können. Erkältungsmittel enthalten zudem anregende Wirkstoffe, die auch im Sport einen leistungssteigernden Effekt haben können.
Dementsprechend hat jeder Dritte unter 25-Jährige (29 Prozent) beim Sport schon zu Schmerzmitteln gegriffen, jeder Vierte (24 Prozent) zu Erkältungspräparaten. Jeder zwölfte unter 25-Jährige (acht Prozent) hat sich sogar schon Präparate zur Leistungssteigerung im Internet bestellt, jedem Zehnten ist zur Leistungssteigerung sogar „jedes Mittel recht“.
Im Freizeitbereich dienen zudem häufig Nahrungsergänzungsmittel als Einstieg, vom Vitaminpulver bis zum Eiweißdrink. Mehr als jeder dritte unter 25-jährige Sportler gab in der TK-Studie an, zu solchen Präparaten zu greifen (36 Prozent). Über mögliche Risiken machen sich dabei nur die wenigsten der jungen Sportler Gedanken: 72 Prozent von ihnen haben bei dem Thema keinerlei Bedenken. „Viele schätzen Nahrungsergänzungsmittel grundsätzlich als harmlos ein“, so Herb.
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