Sportmediziner warnen vor Medikamentenmissbrauch
Remscheid – Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) warnt professionelle Athleten und Breitensportler davor, ohne ärztlichen Rat Medikamente einzunehmen, um ihr Befinden beim Sport zu verbessern. Im Fokus der Fachgesellschaft stehen dabei besonders Schmerzmedikamente.
„Wer Schmerzen hat, sollte in jedem Fall zunächst einen Arzt oder Sportarzt aufsuchen, wer verletzt ist, sollte seine Blessur auskurieren und auf andere Sportarten wie Aquajogging ausweichen“, sagte der DGSP-Ehrenpräsident Herbert Löllgen. Er betonte, Schmerzen seien ein Warnzeichen des Körpers. Wer dennoch Sport treibe, riskiere langfristige Schäden. „Wundermittel bei Verletzungen gibt es nicht“, so Löllgen.
Der DGSP-Ehrenpräsident weist darauf hin, dass es unklar sei, ob nichtsteroidale Schmerzmittel überhaupt eine Verbesserung oder schmerzfreie Leistung zum Beispiel beim Marathonlauf ermöglichen. Bei Verschiebungen im Salzhaushalt, die bei langen Ausdauerleistungen vorkommen, könnten Schmerzmittel sogar zu akuten Schäden führen. Bei längerer Einnahme drohten die bekannten Nebenwirkungen.
Die Fachgesellschaft weist darauf hin, dass Medikamentenmissbrauch im Sport nicht nur Doping sei, sondern neben den Schmerzmedikamenten auch Diuretika zur Gewichtsabnahme oder Beruhigungsmittel zur Vermeidung von Zittern umfassen. Nahrungsergänzungsmittel und Kreatinin stellten eine Grauzone dar. „Hier bestehen vor allem Gefahren durch Verunreinigungen“, so Löllgen.
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