Kammer Baden-Württemberg informiert über Gewalt gegen Kinder
Stuttgart – Der Ausschuss „Gewalt gegen Kinder“ der Landesärztekammer Baden-Württemberg hat seinen Leitfaden für Ärzte überarbeitet. Die Autoren erläutern in der nunmehr dritten Auflage insbesondere die Änderungen in der Bundes- und Landesgesetzgebung der letzten Jahre, die zu deutlich mehr Rechtssicherheit beim Erkennen von Gewalt gegen Kinder geführt haben.
„Körperliche und seelische Gewalt, sexueller Missbrauch, Vernachlässigung, emotionale Misshandlung, Demütigung, Mobbing und Cybermobbing hinterlassen bei Kindern nicht selten lebenslange Spuren“, hieß es aus dem Ausschuss. Ärzte hätten die Chance und die Aufgabe, die Symptome von Gewalt gegen Kinder früh zu erkennen.
Neben der Sensibilisierung für die Thematik gibt der Leitfaden konkrete Hilfestellungen für den Ernstfall. Er informiert über Meldewege und listet die Kontaktdaten wichtiger Institutionen und Ansprechpartner auf.
1999 wurden in Baden-Württemberg 2.300 Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt. 2006 waren es circa 4.100 Fälle, 2011 rund 12.400 Fälle und 2012 etwa 12.600 Fälle. Alle Experten sind sich jedoch einig, dass nicht die Zahl der Fälle gestiegen ist, sondern mehr von ihnen angezeigt werden. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg ist überzeugt, dass ihr Leitfaden zur Sensibilisierung beigetragen hat.
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