Kammer Berlin will Patientensicherheit in Approbationsordnung aufnehmen
Berlin – Die Ärztekammer Berlin (ÄKB) will das Thema Patientensicherheit in der ärztlichen Ausbildung verankert wissen. „Patientensicherheit kann man lernen“, plädierte Kammerpräsident Günther Jonitz für eine entsprechende Änderung der Approbationsordnung. Je früher junge Ärzte das notwendige Rüstzeug zur Fehleranalyse und -prävention erhielten, desto nachhaltiger könnten Patienten vor vermeidbaren Schäden geschützt werden.
Jonitz kritisierte, dass die Approbationsordnung derzeit beispielsweise zwar Kenntnisse in Gesundheitsökonomie voraussetze, jedoch keine Qualifikation im Bereich Patientensicherheit abfrage. Er forderte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) nachdrücklich auf, diesen „Kernbereich ärztlichen Handelns“ bei der geplanten Änderung der Approbationsordnung zu berücksichtigen.
„Unser hocharbeitsteiliges Gesundheitssystem verlangt von uns mehr und mehr sogenannte Querschnittskompetenzen“, verwies der Kammerchef. Patientensicherheit sei längst nicht mehr allein durch medizinisches Knowhow zu gewährleisten, sondern erfordere vor allem Wissen und praktische Fertigkeiten im Bereich Kooperation, Kommunikation und Fehlerprävention.
Umso wichtiger sei es, bereits im Studium verbindlich mit der Ausbildung dieser elementaren Querschnittskompetenzen anzusetzen. „Wir müssen Menschen befähigen, gerade über unangenehme Dinge zu reden und danach Arbeitsabläufe besser zu gestalten“, erklärte Jonitz.
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