Kammer Hessen: „Flächendeckende Hausarzt-Versorgung ist Chefsache“
Frankfurt – Mehr politischen Rückenwind für die hausärztliche Versorgung hat die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hessen gefordert. „Um eine patientennahe Versorgung gewährleisten zu können, muss die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit allgemeinärztlichen Leistungen oberste Priorität haben“, erklärten die Delegierten am vergangenen Wochenende in Bad Nauheim.
Das Hessische Ärzteparlament kritisierte in einer weiteren Resolution Bemühungen einzelner Krankenkassen, die Versorgung schlecht zu reden. „Wie im kürzlich veröffentlichten AOK-Krankenhausreport wird teilweise mit Zahlen gearbeitet, die einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhielten“, kritisierten die Delegierten. Sie betonten, die Ärzteschaft bemühe sich ohne jede Refinanzierung und aus Eigeninitiative sehr intensiv darum, Fehler in Klinik und Praxis zu vermeiden.
Beispiele für entsprechende Initiativen seien Critical Incident Meldesysteme ebenso wie Qualitätszirkel, die Einführung von Checklisten und die Teilnahme an Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systemen (KISS). „Qualität und Sicherheit in der Patientenversorgung erfordern jedoch die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von gut aus- und fortgebildetem Personal sowie die Investition in hochwertige Ausstattung“, so die Delegierten.
Die Delegiertenversammlung hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration außerdem dazu aufgefordert, den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in Hessen personell und organisatorisch zu stärken. Seinen vielen Aufgaben zur Förderung und zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung könne der ÖGD nur mit ausreichendem und qualifiziertem Personal nachkommen, erklärten die Delegierten. Hierzu gehöre die Bereitstellung von Finanzmitteln, um auch in Zeiten von Ärztemangel Personal für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen.
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