Kammer Rheinland-Pfalz gegen Zersplitterung des Sanitätsdienstes bei der Bundeswehr

Mainz – Medienberichten zufolge will Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Sanitätsdienst der Bundeswehr als eigenständigen Organisationsbereich auflösen und sanitätsdienstliche Truppenteile den einzelnen Divisionen unterstellen. Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz lehnt die Reformpläne im Hinblick auf die gesundheitliche Versorgung sowohl der Soldaten sowie der Bevölkerung als „kontraproduktiv und schädlich“ ab.
„Seit Aufstellung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr läuft dessen Gesundheitsversorgung erfolgreich in einer Hand“, betonte Kammerpräsident Günther Matheis . Eine Zersplitterung der Zuständigkeiten für den bislang gut funktionierenden Sanitätsdienst sowie die Zuordnung von Teilen des Sanitätsdienstes zum Heer würde die Effizienz und Qualität der sanitätsdienstlichen Versorgung konterkarieren.
„Schon jetzt ist das öffentliche und zivile Gesundheitswesen eng mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr verbunden und kann auf dessen Unterstützung besonders in Notsituationen nicht verzichten – wie etwa in der Ebolakrise 2014 sowie ganz besonders seit mehr als einem Jahr während der Coronapandemie“, so der Kammerchef. Gerade in Pandemiezeiten zeige sich, wie wichtig es sei, sanitätsdienstliche Leistungen weiterhin in einer fachlichen Führung zu belassen.
So konnte der Fachdienst seine Bundeswehrkrankenhäuser und Regionalen Sanitätseinrichtungen personell wie materiell in eigener Verantwortung unterstützen. Zudem unterstützt der Sanitätsdienst Impfkampagnen und Teststationen. „Diese Flexibilität ist aber nur leistbar, weil der Fachdienst zentral geführt wird“, ist Matheis überzeugt.
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