Ärzteschaft

Kammer Rheinland-Pfalz gegen Zersplitterung des Sanitätsdienstes bei der Bundeswehr

  • Freitag, 30. April 2021
/picture alliance, Paulo Mumia
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Mainz – Medienberichten zufolge will Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Sanitätsdienst der Bundeswehr als eigenständigen Organisationsbereich auflösen und sanitätsdienst­li­che Truppenteile den einzelnen Divisionen unterstellen. Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz lehnt die Reformpläne im Hinblick auf die gesundheitliche Versorgung sowohl der Soldaten sowie der Bevöl­kerung als „kontraproduktiv und schädlich“ ab.

„Seit Aufstellung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr läuft dessen Gesundheitsversorgung erfolgreich in einer Hand“, betonte Kammerpräsident Günther Matheis . Eine Zersplitterung der Zustän­digkeiten für den bislang gut funktionierenden Sanitätsdienst sowie die Zuordnung von Teilen des Sani­tätsdienstes zum Heer würde die Effizienz und Qualität der sanitätsdienstlichen Versorgung konterka­rieren.

„Schon jetzt ist das öffentliche und zivile Gesundheitswesen eng mit dem Sanitätsdienst der Bundes­wehr verbunden und kann auf dessen Unterstützung besonders in Notsituationen nicht verzichten – wie etwa in der Ebolakrise 2014 sowie ganz besonders seit mehr als einem Jahr während der Coronapan­de­mie“, so der Kammerchef. Gerade in Pandemiezeiten zeige sich, wie wichtig es sei, sanitätsdienstliche Leistungen weiterhin in einer fachlichen Führung zu belassen.

So konnte der Fachdienst seine Bundeswehrkrankenhäuser und Regionalen Sanitätseinrichtungen per­so­nell wie materiell in eigener Verantwortung unterstützen. Zudem unterstützt der Sanitätsdienst Impf­kam­pagnen und Teststationen. „Diese Flexibilität ist aber nur leistbar, weil der Fachdienst zentral ge­führt wird“, ist Matheis überzeugt.

hil/sb

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