Sanitätsdienst der Bundeswehr: Marburger Bund drängt auf Erhalt der Eigenständigkeit

Berlin – Der Marburger Bund (MB) hat die Pläne der Bundeswehrführung kritisiert, den bislang eigenständigen Sanitätsdienst der Bundeswehr in die Teilstreitkräfte zu integrieren und die Bundeswehrkrankenhäuser dem Generalinspekteur der Bundeswehr zu unterstellen.
Die neue Struktur werde anfälliger für fachfremde Entscheidungen der militärischen Führung sein und gefährde damit auch die optimale medizinische Versorgung der Patienten durch die im Sanitätsdienst aktiven Ärzte, so der MB.
„Die Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr hat sich bewährt. Es gibt keinen Grund dieses Erfolgsmodell medizinischer Versorgung der Truppe in Frage zu stellen“, kommentierte Armin Ehl, Hauptgeschäftsführer des Marburger Bundes, entsprechende Überlegungen der Bundesverteidigungsministerin und des Generalinspekteurs in den „Eckpunkten für eine Bundeswehr der Zukunft“.
Eine optimale medizinische Versorgung der Soldaten sowohl in Friedens- wie in Einsatzzeiten ist laut MB nur durch einen eigenständigen medizinischen Organisationsbereich mit fachlich unabhängigen Ärzten zu gewährleisten, für die zuallererst die Gesundheit und das Wohl ihrer Patienten im Vordergrund stehe.
Der Sanitätsdienst versorge die Soldaten der Bundeswehr auf dem gleich hohen Niveau, wie es auch die Zivilbevölkerung in Deutschland gewohnt sei. Neben der Regelversorgung habe sich der Sanitätsdienst in zahlreichen Auslandseinsätzen bewährt und dabei die Reputation der Bundeswehr in der Welt nachhaltig gefördert.
Mit der Bundeswehrreform soll laut Eckpunktepapier das Ziel verfolgt werden, „die sanitätsdienstliche Leistungserbringung für umfassend einsatzbereite Streitkräfte insgesamt zu stärken“. „Wer dieses Ziel verfolgt, sollte darauf verzichten, eine effiziente, an der Medizin orientierte und mit hoher Reputation ausgestattete Struktur aufzugeben“, sagte Ehl.
Der Marburger Bund appelliert an die Bundeswehrführung und die Politik, die für das medizinische Wohl der Soldaten bewährten Strukturen, insbesondere die durchgängige ärztliche Entscheidungskompetenz in allen medizinischen Fragen, unbedingt zu erhalten.
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