Kammer Westfalen-Lippe stellt Organspenderegelung infrage
Münster – Angesichts weiterhin nicht ausreichender Organspenden plädieren Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und die Initiative „no panic for organic – Sag JA zur Organspende!“ in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine erneute Prüfung der aktuellen Organspenderegelung. Um eine Entlastung auf der Warteliste für Organspenden zu ermöglichen, sei eine Weiterentwicklung der Entscheidungslösung zwingend erforderlich.
„Wir müssen noch mehr über Organspende reden und die Menschen überzeugen, wir müssen immer weiter aufklären. Und wir müssen von anderen Ländern lernen, in denen die Widerspruchslösung gilt. Die Politik muss bereit sein, auch andere Wege zu gehen“, forderte ÄKWL-Präsident Theodor Windhorst. Er warnte davor, dass der anhaltende Organspendemagel sich negativ auf die Transplantationsmedizin auswirken könne.
Schätzungen zufolge kämen rund 4.000 Menschen jährlich in Deutschland als Organspender in Frage. „Könnte nur ein Teil dieser Spenden realisiert werden, wäre das Wartelisten-Problem bald aus der Welt“, so Windhorst.
Vor diesem Hintergrund warben Kammer und die Münsteraner Initiative dafür, die bestehende Entscheidungslösung zu überdenken. Sollte trotz verstärkter Aufklärung die Zahl der Organspenden nicht steigen, „scheint es angebracht, noch mal über das in vielen anderen Ländern erfolgreich praktizierte Verfahren, die Widerspruchslösung, zu diskutieren“, empfahl der Kammerpräsident.
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