Kampf gegen Lepra im Westpazifik geht nur schleppend voran

Würzburg - Der Kampf gegen die Lepra geht auf den Philippinen und in einigen Ländern des Pazifikraums offenbar nur schleppend voran. Seit Jahren liege die Zahl der Erkrankten in diesen Regionen über dem weltweiten Schnitt, teilte die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) heute in Würzburg mit. Die Experten beriefen sich auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Demnach erkrankten im Jahr 2010 im Westpazifik mehr als 5.000 Menschen neu an Lepra. Allein unter den rund 55.000 Einwohnern der pazifischen Marshall-Inseln hätten sich in diesem Zeitraum 110 Menschen mit der Krankheit angesteckt, so die DAHW. Auf die Stadt Berlin übertragen, bedeute dies jährlich mehr als 5.000 Neuerkrankungen und 40.000 Menschen, die mit Behinderungen durch Lepra leben müssten.
Die DAHW kündigte an, das Anti-Lepra-Programm der WHO finanziell und mit Fachwissen zu unterstützen. So soll eine Expertin in der philippinischen Hauptstadt Manila die Ursachen für die hohe Zahl an Erkrankungen herausfinden und Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit koordinieren. Zuschüsse soll es auch für die American Leprosy Mission geben, die im Raum Westpazifik aktiv ist.
Die 1957 gegründete DAHW unterstützt den Aufbau von Gesundheits- und Sozialstrukturen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Bislang erhielten dadurch laut eigenen Angaben mehr als 2,1 Millionen Leprakranke und 3,9 Millionen Tuberkulosekranke medizinische und soziale Hilfe.
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