Kassen wollen effektive Pflege-Personalbemessung im Krankenhaus

Berlin – Die Politik sollte für die Bemessung des Pflegepersonalbedarfs im Krankenhaus rasch zukunftsfähige Instrumente auf den Weg bringen. Dafür hat sich der GKV-Spitzenverband ausgesprochen. „Wir wollen in den Krankenhäusern eine moderne, digitale Pflegepersonalbemessung, damit Bürokratie in der Pflege ab- und nicht aufgebaut wird“, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband.
Jedes Personalbemessungsinstrument müsse sich daran messen lassen, ob es geeignet sei, die Qualität der Pflege am Krankenbett nachhaltig zu verbessern, betonte sie. Das vom Gesetzgeber vorgesehene Instrument „Personalbemessung in der Pflege im Krankenhaus – PePiK“ könne dies leisten und sollte daher rasch umgesetzt werden, so Stoff-Ahnis.
Der GKV-Spitzenverband kritisiert, dass der aktuelle Referentenentwurf zum Krankenhauspflegeentlastungsgesetz aber eine Personalbemessung in Anlehnung an die PPR 2.0 einführen wolle. Dieses ermögliche aber keine vollständige, einheitliche und digitale Pflegepersonalbemessung, so die Kritik.
Nach einer Vorgabe im fünften Sozialgesetzbuch (Paragraph 137k) sollen die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der GKV-Spitzenverband und der Verband der Privaten Krankenversicherung im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) wissenschaftliche Einrichtungen oder Sachverständige beauftragen, ein Verfahren zur einheitlichen Personalbemessung in der Pflege im Krankenhaus (PePiK) zu entwickeln und zu erproben.
„Dies könnte sofort geschehen, denn eine Leistungsbeschreibung für die Ausschreibung des Verfahrens wurde bereits erstellt und liegt dem BMG fristgemäß seit Mitte Dezember 2021 vor“, hieß es aus dem GKV-Spitzenverband.
Die drei Partner seien sich einig, dass sich der erforderliche Pflegepersonalbedarf anhand der digitalen Pflegedokumentation von Pflegediagnosen und maßgeblichen Pflegetätigkeiten ableiten lassen sollten. So entstehe kein zusätzlicher bürokratischer Aufwand. „Mit der Einführung von PePiK würde die Pflege nachhaltig gestärkt und verbessert werden“, betont der GKV-Spitzenverband.
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