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Klinikkonzern Asklepios fordert Hilfen wegen der hohen Inflation

  • Donnerstag, 25. August 2022
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Hamburg – Angesichts der Energiekrise und der hohen Inflation kommen Kliniken aus Sicht des Krankenhaus­konzerns Asklepios nicht ohne Hilfen über die Runden.

„Angesichts der akuten Inflation ist es dringend notwendig, die durch die Pandemie vorbelasteten Kranken­häuser zu unterstützen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten zu können“, sagte der Chef des Klinikbetreibers, Kai Hankeln, heute bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Neben einem kurzfristigen Inflationsausgleich seien tiefgreifende strukturelle Reformen nötig. „Sonst laufen wir Gefahr, Deutschlands Krankenhäuser in eine gefährliche ökonomische Abwärtsspirale zu katapultieren.“

Das Unternehmen sprach von überproportional anziehenden Materialaufwendungen. „Grund dafür sind die Preissteigerungen für Energie, Brennstoffe sowie medizinische Bedarfsmaterialien.“

Asklepios war mit der Übernahme von Rhön-Klinikum zum zweitgrößten privaten Klinikbetreiber in Deutschland nach Fresenius Helios aufgestiegen. Derzeit betreibt der Konzern bundesweit mehr als 170 medizinische Einrichtungen mit rund 67.000 Beschäftigten und behandelt mehr als 3,5 Millionen Patientinnen und Patienten.

Der Umsatz des Konzerns stieg im ersten Halbjahr um 3,3 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro. Trotz höherer Personalkosten und Materialaufwendungen sprang für das erste Halbjahr unter dem Strich ein höherer Gewinn von 55,1 Millionen (Vorjahr: 43 Mio) heraus. „Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres sieht Asklepios eine mögliche Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung durch die anhaltend hohe Inflation und die unsichere Energieversorgungslage.“

Angesichts massiver Preissteigerungen haben auch die niedersächsischen Kliniken gemeinsam kurzfristig finanzielle Unterstützung vom Staat gefordert. „Die Situation ist so angespannt wie nie zuvor“, sagte heute der Vorsitzende der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG), Hans-Heinrich Aldag.

Im Gegensatz zu anderen Branchen könnten Mehrkosten für Energie, medizinische Produkte, Medikamente oder Lebensmittel nicht in Form von Preiserhöhungen weitergegeben werden. Die Kliniken werden durch sogenannte Fallpauschalen vergütet, die ausgehandelt wurden, als Ukraine-Krieg und Energiekrise noch nicht absehbar waren.

Darüber hinaus hätten die Krankenhäuser nach wie vor mit gravierenden personellen und wirtschaftlichen Belastungen infolge der Coronapandemie zu kämpfen, sagte Aldag. Finanzielle Einbußen würden im Moment aber nicht mehr abgefedert. Der Corona-Rettungsschirm mit Ausgleichszahlungen vom Bund lief Ende Juni aus.

dpa

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