Ärzteschaft

Kassenärztliche Vereinigungen weisen auf nahende Einführung des E-Rezeptes hin

  • Montag, 25. September 2023
/M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com
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Berlin – Die Arztpraxen sollten zeitnah beginnen, sich technisch und organisatorisch auf die verpflichtende Einführung des elektronisches Rezeptes (E-Rezept) ab dem 1. Januar 2024 vorzubereiten. Dies empfiehlt Jakob Scholz, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT und Digital Health bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

Wer sich schon jetzt mit der Umsetzung auseinandersetze, komme bei den Vorbereitungen „vor die Welle“, so Scholz im Rahmen einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der KVWL, der KV Baden-Württemberg, KV Brandenburg, KV Niedersachsen, KV Nordrhein, KV Schleswig-Holstein sowie der Gematik.

Neben einer zu erwartenden Eingewöhnungsphase aufgrund der neuen Technologie – etwa durch Verände­rungen in der Nutzeroberfläche der jeweiligen Praxisverwaltungssoftware (PVS) – müssten auch notwendige Prozessänderungen in den Praxen beachtet und mitgedacht werden, betonte Scholz. Wie bisherige Erfahrun­gen aus dem Versorgungsalltag zeigten, stelle ein sinnvolles Berechtigungsmanagement im Zusammenhang mit der digitalen Signatur einen zentralen Punkt dar.

Scholz verwies darauf, dass die Reifegrade der Softwareanwendungen für das E-Rezept stetig gestiegen seien, dies sei allerdings auch „notwendig“ gewesen. Er rief Ärztinnen und Ärzte auf, weiterhin Rückmeldungen an die KVen und IT-Dienstleister zu möglichen Problemen zu geben – insbesondere zu den Signatur- und Ver­sandzeiten, an deren Beschleunigung die IT-Hersteller weiter arbeiten würden.

Schon jetzt zeigt sich in Praxen, welche das E-Rezept nutzen, als „schnellster und stärkster Effekt“ eine deutli­che zeitliche Entlastung am Tresen. Künftig werde der digitalisierte Verordnungsprozess zudem eine einfa­che­re Erkennung von potenziellen Arzneimittelwechselwirkungen ermöglichen, hob Scholz die Vorteile hervor.

Reza Mazahri, Fachbereichsleiter eHealth und Digitalisierung bei der KV Niedersachsen, verwies zum Nutzen auf die Kombination von Videosprechstunden und E-Rezept. Er betonte, aus Sicht der Praxen müssten her­stellerseitig insbesondere noch schnellere Signaturzeiten gewährleistet werden.

Auf den „Tag des E-Rezeptes“ am 10. Oktober wies Hannes Neumann, Produktmanager E-Rezept bei der Gema­tik, hin. Die gematik ruft alle Arztpraxen und Krankenhäuser dazu auf, an diesem Tag das E-Rezept in der regu­lären Versorgung zu nutzen. Mit dem Aktionstag sollen möglichst viele Praxen ermutigt werden, sich mit dem E-Rezept zu beschäftigen und damit zu beginnen, dauerhaft auf das E-Rezept umzustellen.

aha

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