KV Berlin startet Showpraxis für digitalen Praxisalltag

Berlin – Mit einer digitalen Showpraxis will die Kassenärztliche Vereinigung Berlin die Hürden und Unsicherheiten bei Ärztinnen und Ärzten sowie beim Praxispersonal im Umgang mit Digitalisierung abbauen.
Anlässlich der heutigen Eröffnung dieser Showpraxis ermahnte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Christiane Wessel, die Politik, ihre Hausaufgaben in dem Bereich zu erledigen. Die Selbstverwaltung sei hier nun Schritte vorangegangen, nun müssten technische Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten abgebaut werden, damit die neuen Technologien in den Praxisalltag integriert werden können.
In den kommenden Monaten könnten sich Praxisteams für gemeinsame Führungen und Beratungen anmelden. Die Termine für dieses Jahr seien binnen einer Stunde ausgebucht gewesen, neue sollen bald hinzukommen, berichtete Wessel.
„Unsere E-Health-Showpraxis steckt voller Überraschungen. Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Mitgliedern nun dieses Angebot machen können.“ Im KV-System habe neben Berlin auch die KV Westfalen-Lippe in Dortmund ein ähnliches Angebot.
In der Showpraxis können sich Interessierte beispielsweise die Funktionsweisen von Terminvermittlungsprogrammen, der elektronischen Patientenakte, der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, den Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) oder des E-Rezeptes ansehen. Auf Bildschirmen und Tablets werden die Funktionen erklärt.
An weiteren Stationen in dem Raum sind zwei Arbeitsplätze eingerichtet, die Zugang zu verschiedenen Praxisverwaltungssoftwareanbietern haben. Dort kann beispielsweise die digitale Selbstanmeldung für Patienten oder die Erstellung eines E-Rezeptes ausprobiert und geübt werden. Bei einem Besuch in der Showpraxis setzt die KV auch auf die Beratung der Praxisteams, wie sie die Anwendungen in ihren Alltag integrieren können.
„Wir wollen, dass die Praxen mit einem Besuch hier ihre individuellen Strukturen erarbeiten können. Damit soll die Bekanntheit und die Akzeptanz von E-Health in Berlin gesteigert werden“, so Wessel.
Gezeigt werden in der Showpraxis auch Geräte, in denen Patientinnen und Patienten eigenständig ihre Vitaldaten erheben können, bevor sie in ein Arztzimmer gehen. Auch damit sollen die Zukunftsthemen für eine digitalere Versorgung dargestellt werden.
Zusätzlich zu der Showpraxis, die unter dem Namen „DEMO - digital. erleben. miteinander. offen“ arbeitet, hat die KV auch ein Förderprogramm des Bundesgesundheitsministeriums eingeworben, mit dem besonders die Bedürfnisse von älteren Patientengruppen sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Bezug auf Digitalisierung erhoben werden.
Dabei soll es darum gehen, welche Fragen in der Gruppe vor allem zur Digitalisierung gestellt werden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Anfang des kommenden Jahres geplant. Die Showpraxis wurde in der KV rund zwei Jahre vorbereitet und wird aus Eigenmitteln finanziert.
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