Kaum Strahlentherapie für griechische Krebspatienten
Athen – Rund 13.000 Krebspatienten bleiben mangels Therapiegeräten jedes Jahr in Griechenland von der Strahlentherapie ausgeschlossen. Das hat gestern der griechische Verband der Mitarbeiter staatlicher Krankenhäuser (POEDIN) mitgeteilt.
In Griechenland stünden pro einer Million Einwohner lediglich drei Geräte zur Verfügung; der Durchschnitt in der EU liege mit sechs Geräten doppelt so hoch. Die Warteliste sei so lang, dass Betroffene bisweilen Termine erhielten, die vier Monate nach ihrer prognostizierten Lebenserwartung lägen.
Der Verband führt den großen Mangel an Technikern, Radiologen und Medizinphysikern als Begründung an. So habe eine Stiftung zehn neue Therapiegeräte zugesagt, die bisher jedoch noch nicht abgerufen worden seien, weil der griechische Staat aus Finantnöten heraus kein Personal für die Bedienung einstelle. Stattdessen sei eine 45 Jahre alte Technologie im Einsatz.
Nach Berechnungen des Verbandes wären mindestens 50 neue medizinische Anlagen für rund 100 Millionen Euro notwendig, um Tausende Leben zu retten und die Lebensqualität der Kranken zu verbessern. Als einzige Alternative für die Patienten kämen Privatkrankenhäuser infrage; diese verlangten aber pro Therapiesitzung 4.000 Euro, die der Betroffene aus eigener Tasche zahlen müsste.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: