Vermischtes

Kaum vertrauliche Geburten in Sachsen-Anhalt

  • Montag, 3. Juni 2019
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Halle – Nur wenige Frauen in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr die Mög­lich­­­­keit einer vertraulichen Geburt genutzt. Nach Zahlen des Landesverwaltungsamts in Halle kamen 2018 sechs Babys auf diese Art zur Welt. Im Vorjahr gab es sieben vertrauliche Geburten.

Auch bundesweit kommen Neugeborene eher selten vertraulich zur Welt. 2018 waren es nach Angaben des Bundesfamilienministeriums in Deutschland 126 Geburten. In fünf Fällen wurde die Anonymität nachträglich aufgehoben. Dennoch ist das ent­spre­chende Gesetz aus Sicht des Bundesfamilienministeriums ein Erfolg. „Schwange­re Frauen in Notlagen brauchen Hilfe, Beratung und Unterstützung“, sagte Bundes­­fa­milienministerin Franziska Giffey (SPD) bei einer Jubiläumsfeier im Mai in Berlin.

Vor fünf Jahren trat das „Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Rege­lung der vertraulichen Geburt“ in Kraft. Es bietet seitdem Frauen, die ihre Schwanger­schaft auch nach einer Beratung geheim halten wollen, die Möglichkeit, ohne Namensnennung medizinisch betreut zu werden. Nach der Geburt bleiben die Mütter 16 Jahre lang anonym. Ab dem 16. Lebensjahr können die Kinder aber ihre Herkunft erfragen.

In Sachsen-Anhalt nutzten bislang nur wenige Frauen die Möglichkeit einer anonymen Geburt. Nach Angaben des Landesverwaltungsamts gab es seitdem 20 anonyme Ge­burten. In den vergangenen drei Jahren blieben die Zahlen in etwa konstant. Neben Krankenhäusern können vertrauliche Geburten auch mit einer Hebamme in einem Geburtshaus oder zu Hause gemacht werden.

Vor der vertraulichen Geburt werden die werdenden Mütter nach Angaben des Bun­desfamilienministeriums umfassend beraten. Seit 2014 gab es demnach bundesweit rund 2.200 Beratungen. Etwa 20 Prozent dieser Frauen entschiedenen sich anschlie­ßend für eine vertrauliche und damit sichere Geburt, wie es hieß.

Im Gegensatz zu den vertraulichen Geburten gibt es laut Bundesfamilienministerium anonyme Geburten oder Babyklappen. In diesen Fällen bleibt den Kindern oftmals ein Leben lang ihre Herkunft verborgen.

dpa

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