KBV mahnt an, Potenzial ambulanter Operationen zu heben

Berlin – In Deutschland gibt es zu wenig ärztliches und pflegerisches Personal in zu vielen Krankenhäusern. Darauf hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) heute anlässlich eines neuen Berichts des Medizinischen Dienstes zu den Qualitätskontrollen in Krankenhäusern hingewiesen.
Der Report, den der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) veröffentlicht hat, listet in rund 37 Prozent der Prüfungen Beanstandungen bei Kontrollen zu Klinik- und Notfallstrukturen auf. Häufiger Grund dafür waren „nicht ausreichende Belege für die schnelle Verfügbarkeit von Fachärztinnen und Fachärzten“.
Für die KBV ist das ein Alarmsignal. „Das ist eine alarmierende Zahl und belegt auch, dass die derzeitigen Empfehlungen der Regierungskommission zur bedarfsgerechten Krankenhausversorgung alles andere als geeignet sind, die Probleme zu lösen“, erklärte KBV-Chef Andreas Gassen.
„Wir haben weltweit die höchste Zahl an Krankenhausbetten pro Bevölkerungseinheit, dabei aber relativ wenig Personal für diese Betten. Statt einer aktiven Gestaltung neuer Versorgungsformen gemeinsam mit den Niedergelassenen, baut man Jägerzäunchen – zum Nachteil von Patienten und Beitragszahlern“, sagte KBV-Vite Stephan Hofmeister.
Die KBV mahnt an, dass das große Potenzial ambulanter Operationen endlich erkannt und umgesetzt wird. Dabei seien sowohl die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) als auch der GKV-Spitzenverband gefragt.
Die Verantwortlichen bei der DKG müssten wach werden, damit man endlich gemeinsam die Chancen, die das ambulante Operieren biete, nutzen könne, so Gassen. Hofmeister betonte, er habe wenig Verständnis dafür, dass die Kassenseite nicht mehr Druck ausübe, um das Thema voranzubringen. Das ambulante Operieren sei nicht nur kostengünstiger, sondern vor allem angenehmer für die Patienten.
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