KBV stellt Material zur Sepsisfrüherkennung für Qualitätszirkel vor

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat Arbeitsmaterial für ärztliche Qualitätszirkel zur Früherkennung einer Sepsis vorgestellt. „Das neu entwickelte Qualitätszirkel-Modul ,Sepsis früh erkennen' unterstützt die Zirkelteilnehmer dabei, ihren Blick für Risikopatienten und die verschiedenen Symptome einer Sepsis zu schärfen“, informiert die KBV.
Nach einer kurzen Einführung stehe dabei die Diskussion von Fallbeispielen im Mittelpunkt. Eine umfangreiche Fallsammlung aus den Fachgebieten Allgemeinmedizin, Pädiatrie, HNO und Urologie ist Bestandteil der zum Modul gehörenden Moderationsmedien. Die KBV empfiehlt aber, auch eigene Fälle im Qualitätszirkel vorzustellen und zu diskutieren.
„Vielfach besteht das Vorurteil, dass die Erkrankung vorwiegend ein Problem in der stationären Versorgung ist. In Ländern mit hohem Einkommen gilt dies jedoch nur eingeschränkt – etwa 70 Prozent der Sepsispatienten haben diese bereits, wenn sie ins Krankenhaus kommen“, heißt es in dem Modul. Problematisch seien die oft unspezifischen Symptome.
Die Sepsis-Stiftung zählte für das Jahr 2015 rund 320.000 Sepsisfälle deutschlandweit, darunter etwa 137.000 Fälle einer schweren Sepsis. Ungefähr 70.000 Menschen starben an oder mit einer Sepsis. Die Stiftung geht davon aus, dass 15.000 bis 20.000 Todesfälle pro Jahr vermeidbar wären.
„Eine Sepsis frühzeitig zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen umgehend einzuleiten, kann das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs reduzieren und unter Umständen Leben retten“, betont die KBV.
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