Ärzteschaft

KBV-Vorstand Kriedel für stärkere Einbindung in Digitalisierung

  • Freitag, 26. März 2021
KBV-Vorstand Thomas Kriedel /Screenshot DÄ
KBV-Vorstand Thomas Kriedel /Screenshot DÄ

Berlin – Eine „echte Einbindung“ in die Digitalisierung der ambulanten Versorgung hat heute Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), auf der digitalen KBV-Vertre­terversammlung gefordert. Dies sei Grundvoraussetzung für einen möglichst unbürokratischen und er­folgreichen Übergang von analogen zu digitalen Prozessen und Anwendungen.

Kriedel bemängelte eine kritische Grundhaltung – unter anderem bei der Politik und der Gematik – ge­genüber den Vertragsärzten und -psychotherapeuten. „Es wird nicht mit den Praxen digitalisiert, sondern ohne Rücksicht auf ihre Expertise, Erfahrung und Erwartungen“, so Kriedel.

Das zeige sich an der Telematikinfrastruktur (TI) und all den damit verbundenen Anwendungen und Kom­ponenten ebenso wie bei der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung oder auf dem Feld der or­ganisierten Krebsfrüherkennung.

Verständnislos zeigte er sich zudem gegenüber der Politik, die an gesetzlichen Sanktionsterminen für die Praxen festhalte, obwohl weiterhin deutliche Lieferverzögerungen bei den Konnektoren sowie den elek­tronischen Heilberufsausweisen (eHBA) bestünden. Es sei so „faktisch unmöglich“, die vorgegebenen Fristen einzuhalten.

Kriedel rief Ärzte und Psychotherapeuten trotzdem eindringlich dazu auf, sich zeitnah um einen eHBA zu bemühen und verwies auf Wartezeiten von teils mehr als zwei Monaten. Von den Kartenproduzenten verlange man „besseres Problembewusstsein, schnellere Lieferungen und regelmäßige Sachstandsinfos an die Kunden“.

Nach jetzigem Stand gelte noch die Frist, dass die Praxen zum 1. Juli „ePA-ready“ und zum 1. Oktober bereit für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) sein müssen. „Die Politik muss hier Tempo rausnehmen. Die Industrie kommt nicht hinterher und die Praxen werden dafür bestraft“, so Krie­del.

Zudem fehle nach wie vor eine klare Finanzierung der digitalen Transformation in den Praxen – während der Gesetzgeber Milliarden in die Digitalisierung von Krankenhäusern stecke.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung