Kein Zusatznutzen von Aflibercept bei Makulaödem
Leverkusen/Köln – Der Pharmariese Bayer hat bei einem seiner größten Hoffnungsträger, dem Augenmedikament Eylea (Aflibercept), einen Rückschlag erlitten. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln sah bei einer Überprüfung der vom Konzern eingereichten Unterlagen keinen Beleg für einen Zusatznutzen des Medikaments bei der Behandlung eines Makulaödems gegenüber herkömmlichen Präparaten.
Bayer zeigte sich von der Entscheidung am Freitag allerdings nicht überrascht. Aufgrund der IQWiG-Methodik sei zu erwarten gewesen, dass aus formellen Gründen ein Zusatznutzen nicht zugestanden werde, sagte ein Konzernsprecher. Er verwies darauf, dass das Institut im März des vergangenen Jahres auch einen Zusatznutzen von Eylea bei der Behandlung der altersabhängigen feuchten Makuladegeneration (AMD) aus ähnlichen Gründen nicht anerkannt habe.
Dennoch sei das Medikament sehr erfolgreich im Markt eingeführt worden. An dieser Krankheit litten in Deutschland insgesamt rund 300.000 Patienten, betonte er. Bei der nun betroffenen Indikation zähle man dagegen "nur" rund 20.000 Fälle pro Jahr in der Bundesrepublik.
Für Bayer ist Eylea mit dem Wirkstoff Aflibercept einer der größten Hoffnungsträger im Pharmabereich. Das Unternehmen traut dem Präparat Jahresumsätze von mehr als einer Milliarde Euro zu.
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