Vermischtes

Kinder mit Diabetes Typ 1 oft gut eingestellt

  • Donnerstag, 29. Oktober 2015

Berlin – Die Blutzuckereinstellung von Kindern mit einem Diabetes Typ 1 gelingt mit Hilfe der Eltern häufig sehr gut. „Am Anfang sind Mütter und Väter betroffener Kleinkinder mit der Diagnose Diabetes mellitus oft überfordert“, erläutert Eva-Maria Fach, Tagungs­präsidentin der Diabetes Herbsttagung 2015 und Diabetologin DDG aus Stephans­kirchen.

Die Eltern müssten lernen, genau darauf achten, wie viel sich ihr Kind bewege und die Kohlenhydratmenge jeder Mahlzeit berechnen. Mit Hilfe von Kinderdiabetologen, Diabetesberatern und -assistenten wachsen sie laut Fach aber gewöhnlich in die Doppelrolle hinein, liebevolle Erzieher und konsequenter Therapeut zu sein. „Auch die Kinder gewöhnen sich in der Regel gut an das Leben mit der Stoffwechselerkrankung“, so die Diabetologin. Daher sei der Diabetes bis zum Eintritt in die Pubertät meist gut eingestellt.

Probleme treten laut Fach dann oft mit der Pubertät auf: Jugendliche möchten zunehmend Eigenverantwortung übernehmen und machten erste Erfahrungen in der Liebe, mit Alkohol oder Drogen. „Dies kann zur Folge haben, dass Jugendliche die kontinuierliche Therapie vernachlässigen. Weil sich außerdem der Körper verändert, kommt es bei ihnen zu starken Blutzuckerschwankungen“, so Fach. In der Pubertät sei deshalb eine regelmäßige Betreuung und Beratung durch erfahrene Diabetologen besonders wichtig.

Der nächste schwierige Schritt sei der Übergang von der pädiatrischen Versorgung in die Erwachsenenmedizin. Die Suche nach neuen Ärzten, das Koordinieren und Einhalten von Terminen und die geringere Betreuung und Fürsorge als beim Kinderarzt überforderten und demotivierten in dieser Lebensphase so manchen Heranwachsenden mit Diabetes Typ 1, warnte die Expertin.

hil

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