Politik

Kinder und Jugendliche erhalten seltener ADHS-Medikamente

  • Donnerstag, 20. Oktober 2016

Waldems-Esch – Weniger Kinder und Jugendliche nehmen Medikamente gegen Auf­merk­­samkeits­defizit-/Hyper­aktivitäts­störungen (ADHS). Das hat der Gesund­heits­dienst­leis­ter Insight Health auf Basis von Verordnungsdaten der gesetzlichen Kranken­ver­siche­rung (GKV) ermittelt. Demnach wurden zwischen 2013 und 2015 15 Prozent weniger Pa­tienten unter 20 Jahren mit ADHS-Therapeutika behandelt. Zugleich ging der Absatz des pharmazeutischen Großhandels in diesem Bereich um fünf Prozent zurück.

Im ersten Halbjahr 2016 wurde fast die Hälfte der GKV-Verordnungen in diesem Seg­ment von Neurologen ausgestellt. Gut ein Viertel der Medikation wird von Kinderärzten ver­ord­net, und an dritter Stelle folgen mit knapp 15 Prozent Kliniken und Institute. Nach wie vor sind laut Insight Health bei der Pharmakotherapie von ADHS deutliche regionale Unter­schiede festzustellen. So würden in den neuen Bundesländern pro Versichertem deutlich weniger Arzneimittel zur ADHS-Therapie verordnet als in den alten Bundes­ländern.

88 Prozent der verordneten Tabletten zur ADHS Therapie entfielen seit Jahresbeginn auf die Standardmedikation Methylphenidat, wobei inzwischen immer mehr Ärzte den 2013 zu­gelassenen Alternativwirkstoff Lisdexamfetamin verordnen. Dagegen entfällt auf Dex­am­fetamin, das zur Therapie einer schwer zu behandelnden ADHS bei Kindern und Ju­gend­lichen zugelassen ist, weniger als ein Prozent der Verordnungen.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung