Ärzteschaft

Kinderärzte erproben telemedizinische Versorgung auf dem Land

  • Dienstag, 23. September 2014

Köln – Ein sogenanntes telemedizinisches Expertenkonsil hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aufgebaut. Ärzte können damit bei Patienten mit chronischen Erkrankungen, unklaren Befunden oder seltenen Erkrankungen einen Experten zur weiteren Behandlung hinzuziehen. „Die Mehrheit der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte sind hausärztlich tätig. Es gibt aber auch Pädiater, die eine Schwerpunktausbildung haben und zum Beispiel als Kinderhämatologen oder im Bereich der Kinderrheumatologie tätig sind“, erläutert Martin Lang, einer der Initiatoren, den Hintergrund für das telemedizinische Konsil.

Viele Spezialisten hätten ihre Praxen in den Ballungsräumen. „Mit dem neuen teleme­dizinischen Programm ‚PädExpert‘ können wir dieses vertiefte Wissen nun auch für die Praxen in den ländlichen Regionen verfügbar machen“, so Lang Das sei ein großer Vorteil für Ärzte und Patienten, denn so könnten die Ärzte vor Ort die Behandlung in vielen Fällen weiterführen. Der Spezialist könne sie dabei unterstützen und über das Programm den Fall begleiten.

Lang, der auch Landesvorsitzender des BVKJ in Bayern ist, sieht einen weiteren Vorteil: „Wer mehrfach mit dem Programm gearbeitet hat, der versteht viel besser, wie Schwer­punkt­pädiater einen unklaren Fall eingrenzen. So ist die Teilnahme an diesem System auch eine Art permanente Fortbildung, die die Kompetenz der teilnehmenden Ärzte deutlich erhöht.“

Nach einer Pilotphase in Bayern, die 2015 abgeschlossen wird, plant der Berufsverband den bundesweiten Einsatz von PädExpert. Bisher sind Expertenkonsile aus den Bereichen Kinderrheumatologie, -hämatologie, -gastroenterologie, -pneumologie und einigen Stoffwechselerkrankungen erarbeitet worden. „Auch mit den Krankenkassen gibt es bereits Verhandlungen, um das neue telemedizinische Expertenkonsil als festen Bestandteil der kinder- und jugendärztlichen Versorgung zu etablieren“, berichtet Lang.

hil

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