Kinderärzte kritisieren Aus für geplantes Rauchverbot im Auto

Berlin – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat die Ampelkoalition „mit Nachdruck“ dazu aufgefordert, am ursprünglich von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Rauchverbot in Autos in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren festzuhalten.
„Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, im Beisein von Kindern und Schwangeren in Autos nicht zu rauchen. Ist es für viele aber leider nicht“, sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach heute laut einer Mitteilung. Ihm sei es unbegreiflich, dass die Pläne wieder gekippt worden seien.
Deshalb brauche es ein gesetzliches Verbot, um diese besonders verletzlichen Personengruppen vor dem Passivrauchen zu schützen.
Ein solches Rauchverbot war ursprünglich im Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums zur geplanten Cannabislegalisierung enthalten. Als der Entwurf Mitte August vom Kabinett auf den Weg gebracht wurde, war die entsprechende Passage aber wieder verschwunden.
Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hatte die FDP verantwortlich gemacht. „Ich kann die Bedenken der FDP, eine solche Maßnahme sei eine übermäßige Beschneidung der Freiheitsrechte, wirklich nicht nachvollziehen“, sagte er kürzlich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
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