Vermischtes

Kinderstation in Parchim wieder voll in Betrieb

  • Dienstag, 12. Oktober 2021
/picture alliance, Daniel Bockwoldt
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Parchim – Knapp zweieinhalb Jahre nach der Schließung der Kinderstation am Asklepios-Krankenhaus in Parchim ist die vollstationäre Versorgung dort wieder gesichert. Seit Wochenbeginn ist die Station an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden in Betrieb, wie ein Sprecher des Asklepios-Konzerns heute sagte.

Gestern sei auch schon der erste Patient aufgenommen worden. Es sei gelungen, eine Chefärztin, eine Oberärztin und vier Assistenzärztinnen für die Station zu gewinnen. Hinzu kämen sieben Pflege­kräfte.

Die Kinderstation war Pfingsten 2019 geschlossen worden. Der Klinikkonzern hatte den Schritt mit Ärz­te­mangel begründet. Junge Ärzte wollten in der Regel nicht aufs Land, weil sie meinten, dort weniger zu lernen als an einer großen Klinik in der Stadt mit vielen Fällen, erklärte der Sprecher.

Die neue Chefärztin habe die Assistenzärztinnen jedoch überzeugen können, dass es ein Vorteil sei, auf einer kleinen Station unter chefärztlicher Anleitung viel früher in Behandlungen einbezogen zu werden. Im Frühjahr 2021 war zunächst als Zwischenschritt die Kinderstation als Tagesklinik wiedereröffnet worden.

Nach Angaben des Schweriner Gesundheitsministeriums soll die anfängliche Bettenzahl von sechs schritt­weise auf 16 steigen. Dafür werde weiteres Personal gesucht, sagte der Asklepios-Sprecher.

Kinderstationen gelten als chronisch unterfinanziert. Im August hatten sich Ärztinnen und Ärzte der Uni­versitätsmedizin Rostock (UMR) mit einem Brief an die Landesregierung gewandt, um unter anderem auf Versorgungsprobleme in der dortigen Kinderklinik hinzuweisen.

Kritik kommt in diesem Zusammenhang immer wieder an den sogenannten Fallpauschalen auf. Sie bil­deten in der Pädiatrie nicht den realen Aufwand ab, heißt es. Krankenhausleistungen werden in Deutsch­land seit 2004 mit Fallpauschalen je nach Art und Schwere sowie der Behandlungsmethode, unabhängig von der Länge des Krankenhausaufenthaltes, vergütet.

Ein gemeinsamer Antrag von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Bremen für die Streichung der Fallpauschalen in der Kindermedizin war zuletzt im Juni Thema im Bundesrat.

dpa

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