Kleeblattprinzip: 93 Coronaintensivpatienten verlegt, das Konzept funktioniert

Lübeck – Bis zum 6. Dezember sind unter anderem mithilfe der Bundeswehr 93 Patienten aus Sachsen und Bayern in Krankenhäuser in Nord- und Westdeutschland transportiert worden. Die Patienten waren zwischen Mitte 30 und 80 Jahren alt. Der Grund: Die Intensivstationen sind überlastet. Dafür greift das sogenannte Kleeblattkonzept.
Dieses Konzept haben Experten aus Bund, Ländern und Ärzteschaft im Jahr 2020 entwickelt, um schwer kranke COVID-19-Patienten aus Krankenhäusern in überlasteten Regionen in weniger ausgelastete Häuser verlegen zu können. Während es im vergangenen Winter nicht genutzt werden musste, wurde es im Rahmen der vierten Pandemiewelle erstmals am 23. November 2021 aktiviert.
Bei den Verlegungen werden weder soziale noch biografische, sondern allein medizinische Kriterien berücksichtigt, schreiben Experten in einem Beitrag für das Deutsche Ärzteblatt. Eine Verlegung erfolgt nur nach einer genauen Überprüfung, ob ein Patient für den Transport geeignet ist.
Denn dessen Zustand muss der erhöhten Belastung während der Verlegung standhalten können. Bislang liegen keine Informationen über Patientenschädigungen während der Transporte vor. Die Verlegungen zeigen, dass das Kleeblattkonzept funktioniert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: