Thüringen: Bis zu zehn Patienten müssen pro Woche verlegt werden
Erfurt – Wegen einer Überlastung des Gesundheitssystems in der Coronapandemie muss Thüringen weitere Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegen.
„Wir gehen davon aus – nach den derzeitigen Prognosen –, dass es notwendig sein wird, dass wöchentlich fünf bis zehn Patientinnen und Patienten in andere Bundesländer über das Kleeblatt-Prinzip verlegt werden müssen“, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) heute in Erfurt. Die Lage sei weiterhin besorgniserregend.
Thüringen ist bundesweit das Land mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Heute lag der Wert bei 984,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Zuvor hatte die Inzidenz mehrere Tage lang über 1.000 gelegen.
Werner sagte, Thüringen habe bei den Infektionen eine „Art Plateau“ erreicht. Dies reiche aber nicht aus, um die Krankenhäuser zu entlasten. Die Hospitalisierungsrate lag im Freistaat heute bei 18,5 COVID-19 bedingten Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Bereits in den vergangenen Tagen war diese Inzidenz ebenfalls deutschlandweit am höchsten. Nach Angaben der Gesundheitsministerin wurden bislang 17 Intensivpatienten aus Thüringen in andere Bundesländer verlegt.
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