Klimawandel: Bundesamt baut UV-Messnetz aus
Salzgitter – Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erweitert sein Messnetz für ultraviolette Strahlung (UV). Zu den bestehenden zwölf Messstationen sollen bis Ende 2019 20 weitere Stationen hinzukommen. „Die UV-Strahlung kann infolge des Klimawandels ansteigen, was eine größere UV-Belastung der Bevölkerung nach sich zieht. Wir wollen die UV-Prävention stärken. Dafür brauchen wir ein aussagekräftiges deutschlandweites UV-Messnetz“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz, wies darauf hin, dass UV-bedingter Hautkrebs in Deutschland auf dem Vormarsch sei. „Diesem Trend wollen wir entgegenwirken, indem wir die Voraussetzungen verbessern, damit sich alle wirksam selbst schützen können. Dazu gehört auch, dass sich jeder über die aktuelle UV-Belastung informieren kann“, sagte sie.
Mehr sonnige Tage führen laut BfS zu mehr Tagen mit hohen UV-Werten. Im Frühjahr können je nach Wetterlage in der Atmosphäre zudem sogenannte Mini-Ozonlöcher auftreten, die den UV-Index bereits Ende März ansteigen lassen können. „Darüber hinaus erholt sich auch die Ozonschicht anscheinend nicht in dem Maße, wie ursprünglich prognostiziert“, hieß es aus dem Bundesamt.
Das BfS betreibt das UV-Messnetz gemeinsam mit dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Wetterdienst und weiteren Institutionen. Hier wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die UV-Strahlung gemessen und von der Messnetzzentrale des BfS in Neuherberg bei München in den sogenannten UV-Index übersetzt. Dieser basiert laut dem Deutschen Wetterdienst auf einer international normierten Einschätzung der erwarteten maximalen sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung.
Die berechneten Werte des UV-Index werden zur leichteren Beurteilung der gesundheitlichen Risiken in Gefahrenbereiche eingeteilt. Diesem UV-Gefahrenindex sind in Anlehnung an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO geeignete Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit zugeordnet.
Laut BfS reichen allerdings Empfehlungen für ein umsichtiges Verhalten allein nicht aus, also die Empfehlungen zu Sonnenschutz und geeigneter Kleidung. Das BfS setzt sich daher gemeinsam mit weiteren Partnern im sogenannten UV-Schutz-Bündnis dafür ein, dass auch die Rahmenbedingungen angepasst werden: So sollen beispielsweise Kindergärten und Schulen, aber auch Sportstätten, öffentliche Plätze und Arbeitsplätze ausreichend Schutz vor UV-Strahlung bieten.
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