Klöckner will Zuckerzusatz für Kindertees verbieten

Berlin – Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) will den Zusatz von Zucker und Süßungsmitteln in Baby- und Kleinkindertees verbieten. Der Konsum gezuckerter Getränke erhöhe die Gefahr von Karies und späterem Übergewicht.
„Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang“, erklärte Klöckner gestern in Berlin. Ihr Entwurf für eine Änderung der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung soll nach Informationen der Bild am Sonntag heute in die Ressortabstimmung unter den Ministerien gehen.
Baby und Kinder brauchten keinen Zucker oder Süßstoffe, sagte Klöckner. Und wer bereits als Baby an den Geschmack gewöhnt werde, der werde im weiteren Leben aus Gewohnheit wenig Freude an Ungesüßtem haben. Die ersten 1.000 Tage im Leben seien dafür entscheidend, so Klöckner.
Angestammte Ernährungsgewohnheiten später noch zu ändern, sei schwierig. „Richtig und wichtig ist es deshalb, so früh wie möglich die richtigen Weichen für ein gutes Aufwachsen zu stellen.“
Auch Honig, Fruchtsaftkonzentrate und pflanzliche Sirupe sollen als Zusatz in den Tees verboten werden. Zudem sollen Altersempfehlungen auf die Packungen gedruckt werden – Kinder unter vier Monaten sollten die Tees demnach auch ohne Zuckerzusatz nicht trinken. Die Vorgaben sollen nicht nur für Fertigtees gelten, sondern auch für Teebeutel, Pulver und Granulat und Getränke, in denen Tees oder Fruchtsäfte Hauptzutat sind.
Mit Blick auf alle Lebensmittel, nicht nur die für Kleinkinder, arbeitet die Große Koalition derzeit an einem Modell für eine klarere Nährwertkennzeichnung, das noch dieses Jahr vorgeschlagen werden soll. Klöckner will Zucker, Salz und Fett in Fertiggerichten reduzieren – viele Produkte sollen für den Kampf gegen Übergewicht bis 2025 neue Rezepturen bekommen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: