Vermischtes

Knapp 0,3 Prozent der Bevölkerung chronisch mit Hepatitis C infiziert

  • Dienstag, 26. Juli 2016

Berlin – In Deutschland sind 0,2 bis 0,3 Prozent der Allgemeinbevölkerung chronisch mit Hepatitis C, ähnlich viele mit Hepatitis B infiziert. Damit gehört Deutschland zu den Län­dern mit einer geringen Verbreitung von Hepatitis B und C in der Allgemeinbevölkerung. „Aber Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus verlaufen in den meisten Fällen chronisch und zählen zu den wichtigsten Ursachen von Leberzirrhose und Leberkrebs. Daher zählt Hepatitis C zu den wichtigen Public-Health-Themen“, sagte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) im Vorfeld des Welt-Hepatitis-Tags am 28. Juli.

Wieler wies auf ein neues Themenheft der Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bun­des zu Hepatitis C hin. Es bietet auf rund 30 Seiten einen Überblick über Krank­heits­bild, Diagnostik, Therapie, Verbreitung, Übertragungswege und Risikofaktoren, Präven­tion, Versorgung, Kosten und Aktivitäten gegen die Krankheit.

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Arzneimittelkosten der früheren, interferon­ba­sier­­ten Standardtherapie einer Hepatitis-C-Infektion in den Jahren 2008 bis 2011 im Durch­schnitt zwischen rund 14.000 und 26.000 Euro pro Jahr lagen. Die Therapiekosten mit den neu zugelassenen Wirkstoffen beliefen sich 2014 je nach Therapieregime auf 60.000 bis 120.000 Euro. 590 Millionen Euro wurden 2014 in der gesetzlichen Kranken­versicherung für die seit 2014 zugelassenen Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis C ausgegeben. Für 2015 und 2016 werden nach Schätzungen der Kassenärztlichen Bun­des­vereinigung und des GKV-Spitzenverbands Arzneimittelausgaben von jeweils mindes­tens 1,4 Milliarden Euro für diese Medikamente anstehen.

Hepatitis B wird sexuell, durch Blut oder von der Mutter auf das Kind übertragen, Hepa­titis C in erster Linie auf dem Blutweg. Vor einer Hepatitis B kann man sich mit einer effek­tiven Impfung schützen, die in Deutschland für alle Kinder und Jugendlichen und bestimmte Gruppen mit erhöhtem Risiko empfohlen ist. Eine Impfung gegen Hepatitis C ist nicht verfügbar.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung